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Brief (Transkript)

Wolfgang Müller an seine Ehefrau am 7.7.1944 (3.2002.0238)

 

7.7.44


75

Meine liebe Maus!

Die letzte Nachricht vom 12.6 also vor fast einem Monat. Der Grund ist folgender, nun ist wieder der ganze Ort verbrannt, also vor 3 Wochen alles vernichtet. Das ist ein schwerer Schlag für uns, schlimmer wie vom Tommy. nun bitte ich Dich, doch in den folgenden Briefen das Wesentliche noch einmal zu wiederholen, ich möchte doch auch wissen, was alles daheim passiert ist. In Zukunft sollen wir nun regelmäßiger Post bekommen!
Im übrigen geht das Leben weiter wie „Gott in Frankreich“ das ist nicht übertrieben. Heute Abend gabs hier Pfannkuchen – prima! Also Maus – ich kann nicht mehr – nämlich essen. Die Eier u. die Butter sowie das Fleisch kann ich kaum mehr essen, es ist in diesen Dingen ein so großer Überfluß, daß Ihr daheim das nicht verstehen könnt!
Wenn man so das Kriegsende erleben würde, wäre man vollkommen zufrieden, für das leibliche Wohl kann wirklich nicht besser gesorgt werden. Wenn man doch nur Euch von diesem Überfluß abgeben könnte, na hoffentlich kommen diese Zeiten auch bald wieder!
Nun hoffe ich, daß es in Zukunft auch mit der Post wirklich klappt u. vergiß nicht. das Wesentliche nochmals kurz zu wiederholen!
Für heute einen recht herzlichen Kuß
Dein Wolf

 

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