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Brief (Transkript)

Wolfgang Müller an seine Ehefrau am 20.4.1944 (3.2002.0238)

 

20.4.44


43

Meine liebe Maus!

Nun ist dieser Tag auch herum, des Führers Geburtstag. Bei uns hat noch vorhin richtig die ganz Erde gebebt von den Bomben. War heute ein ziemlich unruhiger Tag, wie ich ja schon vorausgesagt habe.
Bekam heute einen Brief von […], sie schrieb, die Verpflegung in Welzheim sei auch nicht mehr so besonders, wo das doch wahrscheinlich die Hauptsache ist. Der kleine Hilmar würde ein richtiger Schwabe geworden sein, das finde ich allerdings schauderhaft, diesen Dialekt!
Stell Dir mal vor, ich bin an einem Geschütz, das das reinste Rassengemisch vorstellt. 1 Pole, 1 Wiener, 1 Sudetendeutscher, 1 Kärntner. Das ist vielleicht ein Kauderwelsch!
Wie geht es Dir, schreibe mir doch, ob Du nicht irgendeinen größeren Wunsch hast, wenn ich dann einmal herauskomme, kann ich doch einmal nachsehen. Man muß jetzt noch kaufen, da das vielleicht doch nicht mehr lange möglich ist!
Nun hoffe ich, dass Du mir bald den Erhalt meiner Päckchen bestätigst u. wünsche Dir bis dahin wieder recht gute Besserung.
Einen herzlichen Kuss
Dein Wolf

 

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