Nach Zeitraum suchen

von 
bis 
SUCHE ZEITRAUM
Bestandskatalog PDF

Brief (Transkript)

Martha Panzer an ihren Mann am 22.07.1942 (3.2013.355)

 

Heidelberg, 22.07.42.



Mein Geliebter!
Nur einige Zeilen als Begleitgruß der Bilderchen, die in ihrer ganzen Wonnigkeit ja für sich selber sprechen und bei denen ich mir immer nur vorstellen muß, wie Du Dich daran freuen wirst!! Und wie Du damit hausieren gehen wirst, damit alle sich mit Dir freuen! Bitte schreibe doch an Sascha, die sie so vortrefflich geknipst hat, einen Dankesgruß, sie erwartet es bestimmt und sie wird sich gerade darüber am allermeisten freuen. Bitte, mache es gleich und sehr lieb. Herrn Mokk geht es nicht besser und nicht schlechter, das […] ist ja bös, hoffentlich wird’s bald besser. Sascha sieht nicht gut aus, sie mach sich Sorge um den Vater. Gestern Abend habe ich eine „historische Stunde“ miterlebt! Und bin sehr bewegt und tief aufgewühlt durch die vollendete Rede des Reichsministers Dr. Frank!! Ich schreibe Dir von B. aus darüber, jetzt bin ich etwas eilig, weil ich ohne A-marie bin; ein zwar herrlicher Zustand, doch muß ich die Einteilung halten. Morgen Mittag will ich reisen, leider, denn hier wäre es einfach wundervoll für mich, so allein und so erholsam!
Dein Muttel war heute Morgen nochmal da und einfach weg vor Begeisterung über den Jüngsten! Jetzt ist er 6 Wochen alt heut und wiegt 9 Pfd. 130 gr!, lächelt, erzählt und schaut mich mit einer solchen Hingabe an (siehe Bildchen!), daß mir jedesmal die Augen feucht werden vor Ergriffenheit.
Ade, mein Herze! Versuch doch bitte mal, ob Du oder Ernst oder wer sonst, Filme 6 x 9 bekommt, ich möchts auch für Dich! Bei den Aufnahmen ist er genau 4 Wochen alt, sieht aus wie ¼ Jahr, gelt? Goldig!
[Rand:] Ich möcht am liebsten dabei sein, wenn Du die Bildchen anschaust. Ists eine Sonntagsfreude?! Leb wohl, bald mehr von Deinem frohen Frau u. Martin

 

 



Ansicht des Briefes

 

Briefe aus diesem Konvolut:
top