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Brief (Transkript)

Georg Pusch an eine Unbekannte am 16.11.1940 (3.2002.1224)

 

16.11.1940



Liebes kleines Fräulein!

Durch einen Zufall erhielt ich heute Ihren lieben an einen Unbekannten. Sie werden sich bestimmt wundern jetzt schon Post von der Front zu erhalten. Aber ich möchte Sie nicht warten lassen, und habe mich deshalb gleich entschlossen zu antworten.
Ich kann mir denken daß Berlin jetzt ein unruhige Stadt ist. Es wird aber nicht mehr lange dauern, dan können Sie wieder in ruhe schlafen und von etwas schönes träumen. Den einen Trost kann ich Ihnen aber geben, bei uns hier draußen ist es nicht besser. Wir haben und eben schon dran gewöhnt, so daß es und nichts mehr ausmacht. Doch bald ist alles vorbei und dann kommen wir wieder in die schöne Heimat. Ich selbst kenne Berlin gut, meine Heimat ist Forst (Lausitz) ich hoffe daß Sie schon von dieser komischen Stadt gehört haben. Der Wannsee hatte es mir immer angetan, oft habe ich Sport dort getrieben. Mein Onkel hatte eine Seegeljacht dort liegen und manche schöne Stunden habe ich darin auf dem See verbracht. nun werden Sie natürlich neugierig sein mit wem Sie im Briefwechsel stehen. Ich werde Ihnen eine kleine Personbeschreibung geben: 20 Jahre alt, 1,80 groß, blond und schlank nun machen Sie sich einmal ein Bild dafon! ich glaube das bringt kein Pferd zustande. Also ich will Sie nicht länger mit meinem Brief behelligen. Ich hoffe daß ich bald Antwort von Ihnen bekomme. Mit herzlichen Grüße
Ihr Georg Pusch

 

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