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Brief (Transkript)

Wilhelm Heinrich Wock an eine Bekannte am 06.09.1939 (3.2002.7259)

 

6.IX. 39.

Liebe Elfriede!

Ob Dich dieser Brief erreicht, weiß ich nicht, da ich Deine neue Adresse nicht habe. Also sei so lieb und teile sie mir bitte noch einmal mit. Wir befinden uns hier nicht mehr weit von Warschau. Nachdem der Pole 2 Tage ernsthaften Widerstand leistete, ist er jetzt auf toller Flucht. Wie lange wir noch durch Polen marschieren müssen, wir wissen es nicht. Die armen Leute sind hier ganz verängstigt, weil man Ihnen erzählte, wir schlachten sie ab etc.
Am 2. Tag gelang es den Polen von den hunderten Flugzeugen eines abzuschießen. Den Piloten haben sie fürchterlich abgeschlachtet. Ansonsten sind sie nicht vom großen Mut besessen. Auch schon verschiedene Überläufer haben wir weiter geliefert. Gestern 2 die als Volksdeutsche gezwungen waren, Soldat in Polen zu spielen und die 1. Gelegenheit ergriffen, um zu uns überzulaufen.
Das Wetter ist sehr heiß und so viel Staub, wie hier habe ich noch nicht gesehen und die Nächte sind so kalt und es gibt weder Keks, Schokolade noch Zigaretten nur gut, daß ich Nichtraucher bin, aber meine Leute. Fertigmachen
Herzliche Grüße Dein
Will

 

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