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Brief (Transkript)

Helmut Nick am 9.7.1941 (3.2002.0274)

 

9./6. 41 (9.7.41)



Mein liebes Mädel!

Post habe ich leider nicht wieder von Dir bekommen. Ist ja auch nicht so einfach bis hierher. man muß eben warten. Wir sind inzwischen wieder ein ordentliches Stück weitergekommen. Immer weiter ostwärts gehts. Im Augenblick sind wir in einem Nest mit 5000 Einwohnern – 3000 sind davon Juden – eine nette Sippschaft. Frech ist das Sauvolk, ist alles dran. Wir werden wohl noch ein Stück wandern und dann wieder ein paar Tage still liegen. Ich glaub hier im Abschnitt hat man wieder was vor. Das meiste schaffen in diesem Krieg Luftwaffe und Panzer und am schwersten hats die Infanterie. Müssen schwer ran die Jungens.
Ein Wetter haben wir hier, heiß, sehr heiß ist. Alles ist braun gebrannt, als wenn wir in den Tropen und nicht in Rußland kämpften. Hab gestern eine Überlandfahrt gemacht und dabei Land und Leute kennengelernt. Die meisten sind froh, von der Bolschewistenherrschaft befreit zu sein und verlangen nicht mehr als in Ruhe ihren Kohl bauen zu können. Amerika hat ja jetzt Island einkassiert. Scheinen uns Gelegenheit geben zu wollen, ihnen eins auf die Nase zu geben. Hoffentlich werden wir im Osten schnell fertig.
Hoffentlich passiert Euch nichts. Der Tommy ist ja wieder sehr rege. Hofft scheinbar auf Erfolge, weil die Wehrmacht zum Teil im Osten und Mittelmeer gebunden ist. Wird sich irren der Herr Churchill.
Euch allen herzl. Grüße und Dir liebe Küssen von Deinem Helmut
Was macht der Jung?

 

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