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Brief (Transkript)

Karl Friede an seine Freundin am 17.4.1918 (3.2002.9011)

 

Maubeuge, 17.4.18.


Mobile Etappen-Kommandatur Nr. 114
Deutsche Feldpost 44.
83.)
22/4/113)

Mein liebes Trudchen.
Recht herzlichen Dank für Deine Karte vom 10. cr[?], Deinen Brief Nr. 105 mit der Illustrierten Zeitung sowie für die Grüße von dem Unterhaltungsabend im Deutschen Hof. Alle 3 Sachen erhielt ich gestern auf einen Schlag. Ich muß Dir leider mitteilen, daß die fragliche Kohlekarte sich nicht nach hier verirrt hat. Wenn das der Fall gewesen wäre, hätte ich sie schon längst wieder zurückgesandt. Nun ist Deine letzte Hoffnung auch dahin. Wenn ich schriftstellerisch veranlagt wäre, gäbe das schönen Stoff zu einer Humoreske. Na, hoffentlich hat sich der Ausreißer inzwischen wieder eingefunden.
Die Modewelt wolltest Du mir schicken. Na, als Soldat brauch man keine Moden mitzunehmen. Es wundert mich, daß es überhaupt noch eine derartige Zeitung gibt, da doch ziemlicher Mangel an Stoff herrscht.
Für die Adresse von Krüger danke ich Dir vielmals. Ich glaubte, er wäre bereits an der Front. Na, na, Du bist doch kein kleines Kind mehr, daß bockig wird und mit den Füßen aufstampft, wenn es seinen Willen nicht bekommt oder wenn es nicht nach seinem Kopfe geht. Das ist überhaupt kein schöner Zug bei einem Kinde. Ich kann doch auch nichts dafür, wenn die Post nicht so funktioniert, wie man es eigentlich haben möchte. Du siehst ja, wie es geht, gestern erhielt ich 3 Briefe von Dir und zwar waren sie abgestempelt mit dem 11., 12. und 13. cr[?].
Von dem Unterhaltungsabend sendet mir da ein „Elslein“ einen Kuß. Das ist ja ganz nett von der jungen Dame, aber was nutzt alles das, wenn ich sie nicht kenne.
Jedenfalls kannst Du ihr einen frdl. Gruß bestellen.
Nun sei recht herzlichst
gegrüßt von Deinem
Karl.

 

 



Ansicht des Briefes

 

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