Nach Zeitraum suchen

von 
bis 
SUCHE ZEITRAUM
zurück

Biografische Skizze: Geschichte dieses Konvoluts

Briefwechsel zwischen Christian S. aus Taubenheim (DDR) und Charlotte A. aus Ratingen-West (BRD), 1976 bis 1980

Familie S. aus der Lausitz bemühte sich seit Mitte der siebziger Jahre um eine Ausreise in die Bundesrepublik. Die gestellten Anträge wurden abgelehnt oder nicht zur Kenntnis genommen, sodass sich die Ausreisewilligen 1977 in einem Brief an den Generalsekretär der SED, Erich Honecker, persönlich wandten. Auch dies führte nicht zum Erfolg. Schließlich bemühte sich die Patentante von Christian S., Charlotte A. aus Ratingen, der Familie S. die Ausreise aus der DDR zu ermöglichen. Dokumentiert werden diese Bemühungen durch den Briefwechsel, den Christian S. von Juni 1977 bis Dezember 1980 mit seiner Patentante geführt hat. In den Briefen äußerte Christian S. nicht nur seinen Wunsch nach Freiheit, sondern er schilderte auch offen seinen Unmut über die DDR. Mit deutlichen Worten übte er Kritik am DDR-Staat und dessen Verstoß gegen die Menschenrechtskonventionen. Er schrieb dies trotz des Wissens um die Postkontrolle, die er teilweise sogar explizit thematisierte. Nachdem zwei wichtige Briefe nicht angekommen waren, versuchten Christian S. und Charlotte A. das Risiko der Postkontrolle zu reduzieren, indem sie fast nur noch per Einschreiben korrespondierten. Hoffnung setzte Christian S. auf die Unterstützung von Westpolitikern, wie die des damaligen Parteivorsitzenden der CDU, Helmut Kohl. Schließlich konnte Familie S. nach behördlicher Genehmigung am 22.3.1979 die DDR verlassen. Nach erfolgreicher Übersiedlung in die Bundesrepublik sind noch bis Ende 1980 einige Briefe an die Patentante geschrieben worden.

In diesem Briefkonvolut der Sammlung „Post von drüben“ befinden sich 95 Dokumente aus der Zeit zwischen 1962 und 1980. Diesem Konvolut beigelegt sind u. a. amtliche Schreiben an den Bundesminister für innerdeutsche Beziehungen und an Erich Honecker, welche den Ausreisewunsch von Familie S. betreffen sowie private Briefe an Charlotte A., welche nicht mit der Ausreise von Familie S. in Verbindung stehen. Das Material liegt teils im Original und teils als Kopie vor.



Briefe aus diesem Konvolut:
top