Nach Zeitraum suchen

von 
bis 
SUCHE ZEITRAUM

Brief (Transkript)

Irmgard T. aus Lohr an Liselotte S. nach Taucha am 09.03.1969

 

Lohr, den 9.3.69

Liebe Frau S.!

Herzlichsten Dank für all Ihre Post u. vor allen Dingen auch für das nette Familienbild, über das ich mich sehr gefreut habe. –
Das Buch „Alle guten Dinge sind 4“ hat mir sehr gut gefallen. Ich habe es in Würzburg noch gelesen u. will es jetzt mal meiner Schwester geben.
Durch den vielen Schnee bin ich 2 Wochen gar nicht herausgekommen u. konnte deshalb auch erst Ende Februar nach Bamberg fahren. Meine Mutter hat sich sehr über meinen Besuch gefreut. ¼ Jahr war ich nicht bei ihr. Ich habe die Fahrt auch gut überstanden, habe aber hinterher die Anstrengung sehr gespürt. Es war halt das 1.Mal, das ich 3 Tage hintereinander mich am Tag über nicht gelegt habe. Die Unsicherheit u. Schwäche in den Beinen ist halt schlimmer als vor der Operation. Manchmal deprimiert es mich sehr, daß ich noch nicht spüre, ob die Operation geholfen hat oder nicht. Das Schreiben fällt mir ja auch immer noch schwer. Nachdem mir nun Heilmaßnahmen von Berlin aus genehmigt worden sind u. ich sie am 22.3. beginne, hoffe ich nunmehr auf einen Erfolg durch die Behandlung. Ich komme in die Neurologischen Kliniken Dr. Schmieder, 7704 Gailingen. Es liegt zwischen Bodensee u. Rheinfall, nahe der Schweizer Grenze. Ob ich 4 oder 6 Wochen dort bin, entscheidet sich erst dort. Auf jeden Fall bin ich in dem 1. Maidrittel wieder hier. Da Sie erst im Mai Ihre Tochter besuchen, hoffe ich sehr auf Ihren Besuch u. ein Wiedersehen.
Frl. Br. wird erst im Mai in die Schweiz zur Behandlung fahren u. vielleicht ihre Mutter mitnehmen. –
So, jetzt muß ich mich um mein Mittagessen kümmern, sonst komme ich zu spät in die schöne Sonne. –
Br. lassen grüßen, viele Grüße an Ihre Kinder
Herzlichst grüßt Sie
Ihre
Irmgard T.

 

top