Nach Zeitraum suchen

von 
bis 
SUCHE ZEITRAUM

Brief (Transkript)

Walter V. aus Köln an Volker W. nach Weimar am 26.07.1976

 

Walter V.
[Straße und Hausnummer]
5000 Köln 1
26.7.1976

Herrn
Dr. Volker W.
[Straße und Hausnummer]
53 Weimar

Sehr geehrter Herr W.,

herzlichen Dank für Ihren Brief vom 21. Juli. Diesem Brief beigefügt finden Sie eine Fotokopie der Mitgliederliste des Kunstvereins Jena, beginnend 1926, endend 1928, dem Jahre des Ausscheidens von Dexel (7 Blatt).

Was die Jahres- bzw. Tätigkeitsberichte betrifft, so steht mir nur ein Protokoll der Mitgliederversammlung vom 3. März 1926 zur Verfügung. Ich füge hiervon ebenfalls eine Kopie bei.

Bei dem von mir im vorletzten Brief genannten Satzungsentwurf, betitelt mit „Satzung“ und der handschriftlichen, von Dexel vorgenommenen Hinzufügung „Entwurf I von Walter Dexel-“, handelt es sich offensichtlich um einen Plan, die Sammlung des KV Jena durch die Spendefreudigkeit eines Freundeskreises zu vervollständigen. Sie werden dieses Papier sicherlich besser einordnen können als ich. Kopie (2 Blatt) anbei.

Ihrem Hinweis auf die Ausstellung von Kleidern aus der Stickstube von Frau Eucken bin ich gleichfalls nachgegangen. Beigefügtem Schriftwechsel „Ketterer-Dexel“ aus dem Jahre 1958 (7 Blatt) mögen Sie entnehmen, daß Dexel im Besitze dieses Kataloges mit 3 Holzschnitten von Kirchner war. Ich habe bei Sichtung des Nachlasses nichts dergleichen gefunden. Das muß aber nicht heißen, dass Bernhard Dexel es nicht finden könnte. In jedem Falle müßte eine Anfrage bei Ketterer Erfolge bringen.

Kirchner hatte selber im Frühjahr 1917 im Kunstverein Jena eine Ausstellung, wie ein mir vorliegender handgeschriebener Katalog aus der Feder Dexels belegt. 3 Blatt Kopie beiliegend. Die Preise sind von anderer Hand eigetragen; zwischendurch quittiert Kirchner einen Bildverkauf „an Herrn Dr. Bluth“ (vgl. auch Briefwechsel Dexel-Ketterer).

Sehr geehrter, lieber Herr W. – ich neige dazu, Ihnen auch Kopien von dem Rest dessen, was in meinem Archiv über den Kunstverein Jena vorhanden ist, zu senden. Ihre Pläne sind so weitreichend, daß eigener Ehrgeiz und Eigennutz kleinkariert wären, denke ich. Außerdem habe ich die Gewißheit, daß mich das, was Sie leisten wollen in dieser Sache, so sehr interessiert (ohne daß ich es selber leisten könnte), daß ich Sie in jeder Hinsicht unterstützen muß.

Für heute mit freundlichen Grüßen
Ihr
Walter V.

 

top