Nach Zeitraum suchen

von 
bis 
SUCHE ZEITRAUM

Brief (Transkript)

Christa G. aus Dresden an Gerda Z. nach Karlsruhe am 18.05.1981

 

Dresden, den 18.5.81

Liebe Frau Z.!
Kaum habe ich mich für die eine Sendung bedankt, kommt schon die nächste – und was für eine selten-schöne! Anstatt daß ich Ihnen etwas Schönes zum Einzug schicke, kommen Sie mir wieder zuvor! Ich habe mich natürlich schrecklich gefreut über die aparten Deckchen und die hübschen Handtücher(n). Haben sie vielen, vielen Dank dafür! Ihr liebes Gedenken tat mir besonders wohl, da es in einer für mich sehr schwierigen Zeit kam. Am 30.4. habe ich meinen Beruf aufgegeben, auf dem Heimweg zog ich mir eine Sehnenzerrung – oder was es auch immer ist – des re. Fußes zu. Erst war ich einige Tage völlig gehunfähig und hüpfte wie ein Storch auf einem Bein durch die Wohnung. Jetzt komme ich zwar wieder in einen Schuh, aber es wird eben doch nicht besser. So sitze ich z.Zt. in der Rö.-Ambulanz und harre der Dinge, die da kommen. Na, einmal muß es ja wieder werden! – Sie wohnen nun auch im neuen Heim und können sich hoffentlich wieder etwas erholen! Aber meine Frage, ob wir uns in Stuttgart sehen werden, haben Sie noch gar nicht beantwortet! Am Ende der Tagung werde ich ja auch einen Besuch in Karlsruhe, [Straße und Hausnummer] absolvieren bei Frau W., der ich Mitte Dezember vorigen Jahres zur Übersiedlung zu ihrem Sohn verholfen habe. Aber vielleicht sind Sie da gerade in Urlaub auf Ihrer geliebten Insel? Das wäre sehr schade für mich. Nun möchte ich noch eine ganz wichtige Frage von Ihnen beantwortet haben: Womit kann ich Ihnen eine Freude machen? Ich habe zu bieten: Bildbände, Bücher, Noten und Schallplatten, z.B. Bach, Weihnachtsoratorium, Matthäuspassion, Platten mit Peter Schreier etc. Diese Dinge dürften sich in der Qualität mit den drüben messen können. Was ich an erzgebirgischen Sachen erwischen kann, bekommen Sie ohnehin. Sie brauchen nicht lang zu schreiben, Wunschzettel genügt!
Anne-Schwester wird zwar immer dünner trotz bester Pflege, fühlt sich aber wohl dabei und arbeitet tüchtig im Garten. Wir freuen uns schon auf unsere gemeinsame Reise. Hoffentlich ist es nicht wieder so heiß wie vergangenes Jahr. – Nun hoffe ich, daß Sie mir meine Fragen wirklich beantworten und grüße Sie und Ihre Familie ganz herzlich!
Ihre
dankbare
Christa G.

Meine Schwestern lassen ebenfalls grüßen!

 

top