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Brief (Transkript)

Willy M. aus Gotha an Charlotte M. nach Göttingen am 12.04.1982

 

Gotha, den 12. April 1982

Liebe Schwester Charlotte!

Heute ist Montag, den 12. April 1982, Arbeitstag für uns, für Euch ist es der zweite Osterfeiertag 1982. Ich hatte gestern Abend schon kurz einen Briefnotiz an Dich geschrieben über eine Bestellung für je einen Bohrer von 7 mm und 8 mm (Wydial-Stahl zum Bohren für Beton mit Schlagbohrmaschine) Wir müssen einen Regenschutz für unseren Balkon durch Thomas anbringen lassen. Thomas hat auch über Ostern den Korridor neu tapeziert und gemalert. Damit haben wir die gesamte Wohnung im Laufe der Zeit neu renoviert, wofür wir im Laufe der Zeit dafür verantwortlich sind. Damit sparen wir wieder allerhand Kosten ein.
Das Wetter über Ostern war ja direkt dazu angetan. So richtiges Aprilwetter. Es war sehr ruhig auf den Straßen. Das Wtter machte sich bemerkbar.
Ich möchte Dir jetzt eine kleine Übersicht geben, über die Briefsachen und sonstige Sachen, die im Laufe der Zeit eingegan gen sind. Es ist viielleicht gut wegen der Kontrolle.
Im letzten Zeitraum sind acht Briefe (8) eingegangen. Im einzelnen die Briefe mit Duplikat an Dieter, gesamtdeutsche Fragen, Fortsetzungsbriefe handschriftlich geschrieben, I.u.II.Teil, Bericht von Tante Johanna, Onkel Willi, Nachricht an Thomas und Sabine über Ellen usw. und dazu das Päckchen mit diversen Inhalt. Dieses Päckchen war etwas locker gebunden beim Eintreffen. Leider war kein Inhaltszettel beigefügt, sodaß ich keine Inhaltskontrolle machen konnte. (Inhalt: Schreibpapier, dünn und dick, blau, 2 Rollen Clopapier, Melitta-Filter, 2 Dosen Soßenpulver, Album, Kleber, ABC, usw.)
Den Brief an Thomas und Sabine habe ich sofort mit Thomas besprochen. Sabine wird in der nächsten Zeit an Dich schreiben. Auch habe ich Wert darauf gelegt, daß Du die richtige Adresse erhälst: [Straße und Hausnummer]. Mit Thomas werde ich nächste Woche am 20. März zur Bank gehen und die Umtragung von Deinem Sparbuch bzw.mein Sparbuch auf Ellen ihr Sparbuch üebertragen lassen. Thomas hat in dieser Woche Spätdienst. Ich glaube, das ist doch auch in Deinem Sinne. So ist das in guten Händen und gut geregelt. Und Sabine wird Dir auch wunschgemäß einmal ihre Wünsche kundtun, was sie benötigen und haben wollen. Sie werden sich sehr freuen darüber. Auch habe ich den Beiden auferlegt, daß, sie immer schreiben sollen und öfters vor allem. Also da wirst Du dann des öfteren Post bekommen. Die kleine Ellen war in den letzten Woche wieder mal öfters krank. Immer Erkältungskrankheiten.Einmal die wechselnhafte Witterung und dann die Krippenathmosphäre. Bei der Krankheitsschreibung muß natürlich auch die Sabine mit zu Hause bleibebn. Und da es das einzige Kind ist, wird die nichtgearbeittete Zeit nicht b ezahlt. Ab zweiten Kind ändert sich die Sache insofern, als das die Zeit des Ausfallens bezahlt wird. Solltest Du Fragen haben in dieser oder einer anderen Frage, dann rühre sie an. Ich helfe Thomas gerene, sie müssen in den jungen Jahren ja auch alle Unterstützungen von den Eltern in Anspruch nehmen. Und bei Thomas stößt man da auf Gegenleistungen. Übrigens fährst Du bei der Fahrt nach Rostock durch das StädtchenGrevesmühlen[*], deren Heimat Sabines ist und ich schon einmal dort war. Die Schwiegereltern von Thomas haben da am Rande der Stadt ein kleines Einfamilien-Haus. Es ist nur schade und für das junge Ehepaar schwer, daß die Eltern von Sabine so weit von Gotha wohnen. So liegt die Last natürlicherweise viel auf unseren Schultern. Das sind so einige Probleme, die sicherlich auch eine Rolle spielen.
Liebe Schwester Charlotte!
Alle Briefe habe ich mit Interesse gelesen. Auch den Inhalt von Erwins Verwandtschaft. Ich selber habe an Dieter noch nicht wieder geschrieben. Informatorisch hast Du mich dankeswerterweise unterrichtet. Ich bin also auf den Laufenden. Auf dem Wege zum Garten hatte ich mich einmal mit Günter unterhalten, bzw. er hatte mich angehalten. Er hat ja den Garten von der Frieda übernommen. Er sprach an mich, ob ich auch nach W. reisen werden. Ich gab ihm eine gesundheitlich entsprechende Antwort, deren Ausführung sich erst in den letzten Tagen entscheiden wird. An sich gibt es nichts Neues im Neubauviertel. Neulich ist auch Heinz mit Sozius Inge an mir im Neubauviertel vorbeigefahren. Grüßend durch Kopfnicken beide Teile. Die Karin wohnt dort ganz in meiner Nähe. Wie sie eigentlich heißt „verheiratet“ weiß ich nicht.
Zum Schlusse möchte ich betonen, daß nach meiner Ansicht alles angekommen ist. Auch heute die letzten zwei Briefe.
Ich hoffe, daß es Dir gesundheitlich gut gehen möge , was ich Dir von ganzen Herzen wünschen möchte.
Mit meiner Gesundheit ist es sehr schwankend, so wie das Wetter so ist. Jetzt im Moment ist es wieder der Kreislauf. Die Schmerzen in den Hüftgelenken habe ich durch Tabletten, Einreibungen sowie Bäder einigermaßen in Griff. Längere Gänge oder Beanspruchungen sind eben nicht mehr drin. Wenn ich einmal im Garten gehe, dann schon morgens, um den Weg nach dort auch auszunutzen, den anderen Tag benutze ich zum Ausruhen und abends das obligatorische Bad. So vergeht so mancher Tag. Man lebt also von einem Tag in den anderen Tag.
Wir bleiben jedenfalls im laufenden Briefwechsel. Auch wenn der Inhalt manchmal nur flach ohne Höhepunkte ist. Das Wesentliche wird jedenfalls dringend behandelt. Denke an die zwei genannten Bohrer (7 mm und 8 mm).
Von Dieter habe ich noch keine genaue Antwort. Mein Zusage anfangs habe ich nach dort gegeben.

Also, liebe Schwester Charlotte, bis heuete wäre es!
Es grüßt herzlichst: Dein Bruder WILLI ! Willy

[*]gleich nach dem Übergang Herren

 

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