[November 1989]

Hallo Ihr Zwei,

die Freude kennt keine Grenzen. Nanne und ich freuen uns riesig über die Öffnung der Grenzen. Wir haben gebannt vor dem Fernseher gesessen und die Berichte aus Berlin und überhaupt über die ganzen Reiseerleichterungen verfolgt. Ich hätte viel darum gegeben in diesen Tagen in Berlin zu sein, um mitzufeiern und alles hautnah mitzuerleben. Es wurden Bilder gezeigt, die schon ziemlich eindringlich waren. Menschen aus beiden Ländern lagen sich in den Armen. Die Volkspolizei so freundlich wie nie. Dann die kilometerlangen Autoschlangen an den Grenzen – und überall Jubel, Freude, Erleichterung. Ich glaube, daß auch für Euch beide das Wochenende ein Erlebnis war. Ich stell mir gerade vor, wie ihr zwei bummelnderweise durch West-Berlin schlendert. Was ich im letzten Brief als Hoffnung ausgedrückt habe, kann ja nun, so schnell, Wirklichkeit werden, und zwar ein Besuch in Olfen oder Köln. Nanne und ich würden uns freuen, wenn Ihr bald mal kommen würdet.
Wir haben am Wochenende sehr oft versucht Euch telefonisch zu erreichen. Doch es war leider kein durchkommen. So, das erst mal in Kürze. Später mehr!!!
Viele Grüße von Nanne u. Co und natürlich alles Liebe für Euch.

Bis bald
Klaus