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Brief (Transkript)

Lina aus Ost-Berlin an Harald K. nach West-Berlin am 23.08.1961

 

Buchholz, d. 23.8.61.

Liebe Lydi, lieber Harald!

Will hoffen, Ihr wieder gesund daheim seid und auch gut erholt Eure Arbeit wieder aufnehmen könnt.
Wie sieht alles auf einmal aus? man kann nicht mehr zu Besuch gehen! macht jedenfalls zuviel Umstände, daß zu ermöglichen! müssen wir uns schriftlich unterhalten und nur hoffen daß es bald wieder anders wird.
Hier bei mir wird es sehr einsam werden, keiner kommt, nicht mal Vati D., der mir am meisten fehlt mit seiner Hilfe. ich werde noch gleichgültiger werden, was ich nicht machen kann bleibt liegen! Augenblicklich geht es mit dem Rheuma. Im Haus ist alles still. E.s sind mir ja nun die Nächsten, wo man mal mit sprechen kann.
Zu deinem Geburtstag, lieber Harald kann ich nicht kommen, war ja noch nie da, Tante Lina, haltet aus. Wenn ich Euch um etwas bitten darf, schickt mir doch ein Päckchen mit ¼ K. es gibt hier auch genug, aber mein Geld reicht nicht so weit.
bitte nichts weiter, habe sonst alles. vieleicht noch etwas Schocol. Päckchen können versand werden! wie ich hörte kein Büchseninhalt. ich denke wir verstehen uns. Wenn Mutti sich bei Euch meldet tel: grüßt sie von mir und wenn sie auch mal mit ¼ chen an mich denkt (für die geistige Anregung) bin ich sehr dankbar. (nur im kl. Päckchen)
Bleibt mir nur gesund, und herzlich grüßt Euch, Tante Lina.

 

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