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Brief (Transkript)

Jakob Geimer an seine Ehefrau am 09.01.1945 (3.2002.0894)

 

8./Br.

O.U. 9.1.45



Liebe Frau!

Na machst Du jetzt, liebe Frau? Möchte Dir nur mitteilen, daß ich dieses Jahr noch keine Post von Dir erhielt. Hoffentlich klappts morgen. Meint man, man hätte am nächsten Tag, mehr Zeit nun mal alle mit einem Briefchen zu versehen, verdammt noch mal, jedesmal kommt was anderes dazwischen, da mußte Wache stehn’, Melder machen und, im Nu sind die paar Std. um vom Nachmittag bis zum Abend. Mit jedem Tag rückt die Zeit näher wo unsere Zeit der Ausbildung rum ist, da macht ma sich schon Gedanken was dann kommt. Jetzt schreib mir mal woher Du Bescheid bekommst wenn zu Hause Post und dergleichen ankommt. Hast Du Dich endlich zurecht gefunden im bayr. Wald? Und wie stellt sich Helene dazu, überhaupt alle anderen. Von meinem Dienst brauche ich Dir wohl nichts zu erzählen, das interessiert Dich ja doch nicht. Mein Bleichgesicht hat sich ganz schon gefärbt und zugenommen hab ich auch etwas. Mit meinem Zustand bin ich ganz zufrieden. Seit ich hier in Biala bin hab ich mich in manchem Haus gut sattgefressen so auch wieder heute abend, ich nutze jede Gelegenheit aus denn hier her komme ich nur einmal. Morgen schreib ich Dir nochmal. Gute Nacht!
Laß Dir’s nicht schwer und halte Dich munter wie ich auch
Mit Gruß und Kuß
Dein Jakob

 

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