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Brief (Transkript)

Johann an seinen Vater im Dezember 1942

 

Im Dez. 1942



Lieber Vater!

Recht herzliche Grüße sendet Euch allen euer Johann. Dann wünsch ich von ganzen Herzen ein recht frohes und gnadenreiches Weihnachtsfest. Hoffentlich habt ihr Euch noch keine Sorgen gemacht weil ich so lange nicht mehr geschrieben habe, es wird auch dieser Brief vor aussichlich für längere Zeit der letzte sein. Wir sind schon seit 20 Nov eingeschloßen. Was das heißt wirst Du ja wissen Papa. Ein bischen Verpflegung u. Munition bekommen wir durch die Ju. - zuwenig zum Leben zuviel zum Sterben. Ein Stückchen Brot an Weihnachten wird uns mehr Freude machen als alles andere. Die Lage hier: Flieger, Panzer, Artillerie vollführen ein Höllenkonzert. Ein Brief können wir schreiben der soll durch Flieger mit gehen macht Euch aber keine Sorgen es ist noch alles gut gegangen und es wird auch ferner hin gut gehn. Eine Bitte hab ich: ich leg einen Brief bei für mein Mädel ich kann ja nur einen schreiben und der darf nur 10 Gramm wiegen. Denn sonst sitzt sie auch an Weihnachten da und macht sich Sorgen. Die Adr leg ich bei. Steckt den Brief in ein Kuvert und schickt ihn ab. Und nochmals keine Sorge es geht doch wie der Herrgott will. Ich hatte noch Vorrat an Verpfl. und so komm ich doch hin ich denk bis dahin ist der Kessel auf. Der Führer hat selbst die Leitung der Operationen übernommen und uns versprochen heraus zu kommen. Dann wird es schon klappen. Und jetzt alles Gute bleibt gesund
Es grüßt Euch alle recht herzlich Euer Johann
Euch allen noch ein recht frohes un neues Jahr
Auf Wiedersehen

 

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