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Brief (Transkript)

Arthur Bosse an seinen Sohn am 15.03.1943 (3.2002.7106)

 

Osten, 15. III 1943



Lieber Rudolf!

Mein Junge, ich habe mich gefreut und danke Dir für Deinen Brief ganz lieb. Sehr spät erst habe ich ihn erhalten weil wir umgezogen sind auf großem Marsch und mit viel Aufenthalt hatten wir in zwei Monaten unser Ziel erreicht. Sei acht Tagen sind wir hier ca. 100 km von der Grenze Lettland entfernt. Lieber Rudolf warum ich noch nicht mehr als Soldat bin, diese Frage hat mir Spaß gemacht, scheinbar weil ich ein anderer bin als alle die vielen weißt Du Rudolf, was für Deinen Vati in Frage käme wenn er mehr als Sold. sein soll, ein Offz. Doch darüber Rudolf reden wir besser wenn ich auf Urlaub bin und ich mich dann selbst überzeuge wie weit es Dich ernstlich interessiert. Von Deiner Schrift und wie es Dir selbst Freude macht bei der ganzen Schulbarbeit, gefällt mir und ich bin stolz wenn Du das Köpfchen hast in der Schule gut vorwärts zu kommen. Über das bild von Dir welches mit Tante Grete geschickt hat, hat der große, […] Vati große Freude. Du siehst gut aus und ich war erstaunt wie groß Du geworden bist, ich hoffe bald meinen Urlaub zu bekommen und wir uns sehen können. Mein Aufenthalt im Lazarett war von keiner Verwundung, ich war krank. Bisher bin ich immer mit dem blauen Auge davon gekommen wenn es heiß herging. Ein wenig Glück muß man im Leben haben, Rudolf. Ich hoffe Du hast die Schokolade und das Geld welches ich Dir schickte erhalten und gut bekommen lassen und ein wenig an Deinen Vati gedacht.
Mit Freude an Deinem Spaß in der Schule bin ich in Gedanken bei Dir vor allem das Du nicht von meiner Schulfaulheit viel mitbekommen hast. Jetzt denke ich nun oft wie es in Dir ist mit der Musik. Darüber müssen wir uns auch unterhalten wie weit da in Dir interesse vorhanden ist.

 

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