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Brief (Transkript)

Willi Winkler an seine Freundin am 22.07.1944 (3.2002.0914)

 

22./VII.1944



Liebste kleine Ruth

Gute 12 Stunden bist Du nun schon fort von mir. Du bist doch sicher gut und bequem nach Spandau gekommen.
Gestern Nachmittag, Du warst kaum raus, kam noch der Arzt und ließ mir den Gips abnehmen. Es hat mal wieder richtig hingehauen Ruth. Sie haben mich nämlich schön fertig gemacht. Der Haxen sah Anfangs recht bescheiden aus. Aber nachdem ich ihn 2 Stunden badete und die Schwellung zurückging, nahm er manierliche Formen an. Übrigens, was Du für Knochen hieltest, war nicht ganz zu unrecht. Es ist wildes Fleisch mit Knochensplittern. Weißt Du
Das Knöchelgelenk läßt sich bewegen. Auch sonst ist alles ganz gut wieder beieinander. Ob es am Baden liegt oder sonstwo, jedenfalls haben sie mich wieder krank gemacht. Mit dieser ekelhaften Schiene muß ich auf dem Kreuz liegen, Du siehsts ja an der Schreiberei. Außerdem bin ich furchtbar müde.
Aber Ruth wie gehts Dir? Bist Du einigermaßen gut zu haus angekommen, meine Kleine?
Vergieß nicht von der Verlegung. Ich bin gesundheitlich in der Lage dazu.
Also liebste Ruth bleib schön gesund und sei von Deinem Willi gegrüßt und geküßt.
W.

 

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