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Brief (Transkript)

Hans-Heinrich Nieske an seine Mutter am 30.3.1941 (3.2002.7286)

 

Holland d. 30. III. 41



Liebe Mutti!

Heute, am Sonntag, sitze ich leider wieder einmal auf Wache, erfreulich ist es ja nicht, aber auch dieses muß gemacht werden. Nun muß ich leider schreiben, daß ich etwas Geld haben muß, denn ich will noch genug Zigarren kaufen, weil sie ab 1. April teurer werden, u. nicht mehr so gut. Dann will ich noch Schuhe kaufen für Hanne, denn die gibt es hier in unserem Dorf laufend weiter.
Ich würde ja sehr gerne noch einmal auf Urlaub kommen, aber ich glaube, augenblicklich ist kaum etwas zu machen mit dem Saaturlaub. Hier schimpfen die Bauern fürchterlich, weil jede dritte Kuh abgeliefert werden muß. Wie geht es unseren Pferden, ist die Druse schon etwas zurückgegangen? Haben wir im Kuhstall keinen Abgang gehabt? Ist dort sonst noch alles beim alten, oder gibt es noch etwas Neues? Wie geht es dem Fohlen, welches angespannt worden ist? Was habt Ihr dort bloß für ein verrücktes Wetter, hier war es schon recht angenehm, leider ist heute kein gutes Wetter, denn es ist kälter als an den anderen Tagen. Gestern Nachmittag habe ich eine herrliche Radpartie gemacht, durch dieses kleine Buschwerk, welches hier ist, leider gibt es kaum etwas Wild, sogar keine Singvögel mehr, aber Elstern gibt es scharenweise. Schlot Albrecht ist augenblicklich im Urlaub. Nun wünsche ich Dir sowie Lotti u. Helli alles Gute, auch an Fam. Martens herzliche Grüße
Dein Hans.

 

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