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Brief (Transkript)

Anton Böhrer an seine Schwester und seinen Vater am 17.03.1942 (3.2002.0889)

 

Ch., den 17. März 42


No 22

Meine Lieben!
Diesmal habe ich mit dem Schreiben etwas länger gewartet, da ich hoffte immer noch Post von Euch zu erhalten. Seit letzten Freitag gehen nämlich die dsch. Wagen bis hierher durch, nachdem die ganze Strecke umgenagelt ist. Es wird in Zukunft für uns hier sehr von Vorteil sein, wenn das Umladen wegfällt. Mein Kamerad Willy ist nun auch in Heilbronn zur Erholung. Seine große Gewichtsabnahme durch seinen Typhusverdacht verlangte eine Kur in D. Nun wird auch unsere Ablösung bald eintreffen u. will noch sehen was mit uns geschehen wird. Unsere Batterien waren bei den letzten schweren Abwehrkämpfen die den Russen sicher ordentlich Tote gekostet haben wieder eingesetzt. Ich bin Gott sei Dank gut durch den starken Winter gekommen. Gestern sowie in den letzten Tagen waren es wieder sehr niedere Temperaturen mit empfindlichen kalten Schneestürmen. Man sollte es nicht meinen, aber, daß es im März so kalt sein kann, aber wir sind ja in Russland. Bis jetzt haben die Russen auch in unserem Abschnitt keine besonders großen Erfolge gehabt, sondern nur recht hohe Verluste davon getragen. Die letzten Tg. gemachten Gefangenen waren wieder total erfroren, denn in den Feldstellungen geht es denen nicht gut. Unsere hiesigen Stukas sorgen täglich für die notwendige Unterstützung u. bombardieren fleissig die feindlichen Bereitstellungen. Sobald es bei uns taut u. der Donez nicht mehr passierbar ist haben auch die R. ausgekämpft. Mit den Juden hat man hier sehr kurzen Prozeß gemacht u. so sollte man es überall machen, dann hätte man endlich Ruhe vor diesem Mistvolk.
Nun wünsche ich Euch Alles Gute u. hoffe, daß Ihr noch gesund u. wohlauf seit u. grüße Euch aufs herzlichste Euer dankbarer Sohn u. Bruder Anton

 

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