Freitag, 27. Juni 41

Meine Lieben!

Meinen letzten kurzen Bericht werdet Ihr nun auch erhalten haben u. ich hoffe, daß Ihr alle so wie ich recht gesund seit u. guter Stimmung, die ich besonders heute habe. Wir haben nämlich seit einigen Tagen recht schöne Erfolge zu verzeichnen gehabt u.z. haben wir ganze Artillerie–batt. aufgerieben, sogar die warme Suppe haben die „Roten Hunde“ auf dem Tische stehen gelassen. Wir waren trotz unserer schweren Brocken ziemlich vorne eingesetzt u. haben beim allgemeinen Rußenrückzug ordentlich dazwischen gefunkt, daß alles in völliger Auflösung auf u. davon jagte. Es freute einen besonders, wenn man die Infanterie gewaltig unterstützen kann. Die Roten erleben jedenfalls eine große Schlappe u. Rußland wird endlich badisch werden. Jedenfalls werden wir mit Getreide gut versorgt, womit wir ganz Europa, das wir ja mit Ausnahme von England nun besitzen. Ob ich nach Rudki, das ich auf der Karte mit Rudno verzeichnet sehe, vorbeikomme ist sehr unwahrscheinlich, da es nicht an unserer Vormarschstraße ist. Für Karl war es jedenfalls sehr schade, daß er so jung fiel. Übrigens ist Lemberg wieder in unserer Hand u. man sieht es geht auch bei uns vorwärts. Was gibt es sonst Neues von zu Hause? Das hätte man wohl nicht gedacht, daß wir so stark sind nun so eine gewaltige Front gegen die Russen zu werfen. Wir waren alle sehr begeistert als der Aufruf des Führers am Vorabend bekannt gegeben wurde. Was wird nun mit dem „Grundstück“? Wäre es nun nicht besser, man würde die Hand einmal auf dem Stück lassen, denn ich glaube nicht, daß es nach dem Kriege noch eine so gute Kaufmöglichkeit gibt als heute. Man könnte ja auch noch die Sache im 1. Jahre, wenn eine Bepflanzung durch meine Militärzeit nicht mehr möglich wäre, an den alten Besitzer verpachten oder aber mit Gründüngungspflanzen einsäen. So nun ist die kurze Pause vorbei. Ich bin etwas knapp in Filmen. Könntet Ihr mir aushelfen. Nun will ich schließen, grüßt mir alle recht herzlich von Eurem Anton.