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Brief (Transkript)

Hans-Reinhold Thiel an seine Freundin am 28.07.1946 (3.2002.0875)

 

den 28. VII. 1946



Mein liebes, kleines Hannerle!

Vor 2 Tagen habe ich die 2. Karte von meiner Mutter aus Bln. bekommen vom 29. IV. Ich bin nun wieder beruhigt. Wie sehnsüchtig warte ich auf einige Zeilen von Dir! Wie geht es Dir und Deinen Lieben? Ist Dein Vater in russ. Gefangenschaft? Hat Helmut schon geschrieben? Wie sind die Lebensbedingungen dort in E.? Habt Ihr genügend zu essen?
Ich bin mit meinen Gedanken so oft bei Dir! Die Fotos, die wir noch in meinem letzten Urlaub (14.VII. 44.) machten, geben jedesmal der Erinnerung an die glücklichen Tage das richtige Leben. Was hat sich alles in dieser Zeit ereignet. Hoffentlich bringt die kommende Konferenz für unsere Heimat die richtige Lösung, daß auch Ihr wieder zurück nach B. könnt. Mach Dir um mich, lb. Hannerle keine Sorgen. Mir geht es den Verhältnissen entsprechend gut. Ich bin gesund + munter. Wann wir nun endlich die Heimreise antreten können, weiß keiner. Wollen wir das Beste hoffen.
Mein lb. Hannerle, bleib mir schön gesund, auf ein recht baldiges Wiedesehen freut sich und grüßt Dich und, Deine Lieben von ganzem Herzen Dein Hans
Tausend Küße

 

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