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Brief (Transkript)

Hans-Heinrich Nieske an seine Mutter am 1.11.1939 (3.2002.7286)

 

Oberwennerscheid d. 1. XI. 39.



Liebe Mutti!

Jetzt bin ich so richtig in meinem Element. Es sind hier gerade sehr viele Jäger beisammen, mit denen ich gerade sehr nett geklönt habe, es scheinen aber große Sonntagsjäger zu sein. Ich erhielt heute ein Päckchen von Dir u. Familie Martens, ich war glücklich, daß ich auf einmal soviel Post von zu Hause bekam. Die Pfeffernüsse haben fabelhaft geschmeckt, es ist doch etwas anderes, als unser Essen von der Feldküche. Jetzt ist der Schwarze also doch noch leider kaputt gegangen, es ist doch jammerschade! Wie wird es bloß noch mit den Kartoffeln, könnt Ihr mich nicht reklamieren? Es ist hier schon gemacht worden! Ihr werdet sicher sehr viel zu arbeiten haben mit den vielen Leuten. Nun habe ich noch eine große Bitte, schicke mir doch bitte, wenn es geht, 2 dicke Unterhosen u. 3 Paar Strümpfe. Ich gebe die Adresse meiner Leute an, bei denen ich schlafe, Du kannst es mir schicken, wie Du willst, ich denke, es geht sicherer mit der Adresse von den Wirtsleuten, ich habe denen Bescheid gesagt, wenn wir nicht mehr hier sein sollten, dann wird es wieder zurückgeschickt. Wo ich in Privatquartier liege, ist es sehr nett, es gibt sogar abends etwas zu essen. Nun kann ich Dir noch eine Neuigkeit erzählen, meine neue Adresse ist Gefreiter H. Nieske u. s. w. Heute erhielt ich das erste Paket von den Benitzern, ich kann wohl sagen ich habe mich sehr dazu gefreut. Nun muß ich aber schließen, denn ich möchte noch mehrere Briefe schreiben.
Herzliche Grüße an alle Wolkener, sei Du vor allen Dingen recht herzlich gegrüßt,
Dein Hans.

Johann Schneider Oberwennerscheid Neukirchen Bez. Köln

 

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