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Brief (Transkript)

Gerhard Krone an seine Eltern am 7.5.1941 (3.2002.7252)

 

Afrika, 7. – 10.5. 41.



Liebe Mama + Papa!

Heute ist es nun schon der 2. Tag wo wir in Tripolis sind. Die Sonne brennt ja schon ganz schön. Wir haben keine Lust etwas zu tun, darum liegen wir den ganzen Tag über in unserer Unterkunftshalle. Es fehlt hier ab und zu ein kühles Bad. Dienst haben wir nicht sondern liegen auf der faulen Haut. Ich muß den Bericht unterbrechen, da noch ein Auto kam, worauf Wassertanks waren, die wir abladen mußten. Da ich lang lag, hatte ich mir meine Stiefel ausgezogen, mußte ich sie erst wieder anziehen, derweile waren die Tanks schon abgeladen. Anschließend mußte ich mit Kassertz [?] die Sachen abtransportieren, die wir zur Abfahrt anhatten. Als wir wieder kamen war es schon ziemlich dunkel darum konnten ich den Brief nicht zu ende schreiben. Wir fahren nun schon den 3. Tag wieder mit einem L.K.W. Die Fahrt macht ja auch ganz schön Spaß, nur wir werden etwas mehr durch geschüttelt. Die Fahrt geht auf einer Chaussee die von Tripolis nach Bengasie führt. Rechts der Chaussee sieht man nichts weiter als Sand und links auch wieder Sand. Dahinter in weiter Entfernung das Mittelmeer.

Heute Sonntag den 10.5.41. halten wir gerade und machen unsere Mittagspause. Wir sitzen in unserem Wagen um etwas kühl zu sitzen. Gestern in unserer Mittagspause haben wir im Mittelmeer gebadet. Das Wasser ist aber sehr salzig, und Wellen sind ganz schön groß. Einmal sind wir auch schon mit unserem L.K.W. umgekippt, es war aber nicht so schlimm, denn der Abhang war nicht tief. Es war die erste Nacht, die wir durchgefahren sind. In dieser Nacht sind unsere Fahrzeuge umgekippt. Darauf hin fahren wir nicht mehr nachts. Auch kann man nichts schreiben denn man sieht weiter nichts wie Sand und noch nachts Sand. Darum werde ich den Brief beenden denn wir fahren gleich ab. An diesem Brief habe ich nun schon seid dem 7.5. das ist ist ein Tag bevor wir mit der Fahrt durch die Wüste an traten. Ich denke nur an Euch. Bleibt schön gesund und seid recht herzlich gegrüßt und geküßt von Eurem Gerdi aus Afrika!

 

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