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Brief (Transkript)

Heino Hauschild an seine Eltern am 28.8.1943 (3.2002.7250)

 

O.U., d. 28. VIII 43



Liebe Eltern!

Ich weiß allerdings nicht, ob das Datum heute stimmt. Jedenfalls ist heute eine einzige kleine Gelegenheit zum Schreiben. Bisher waren wir von früh morgens bis abends unterwegs, und hatte ich auch nie mein Schreibzeug mit. Heute liegen wir in einer H.K.L., und so habe ich sofort auch meinen Schreibkram geholt. Ihr müßtet mich diese ganze Zeit einmal sehen. Durch den vielen Schweiß und Staub sind wir im Stadion der Maulwürfe, also Dreck. Aber die Zeit drängt, und so kann man uns schlecht einen Tag Ruhe gönnen.
Meine Schrift ist ja auch nicht einwandfrei, aber mein Mittelfinger ist verbunden, er ist durch den Dreck leicht entzündet. Die große Hitze macht uns viel zu schaffen, die Feldküche kann nur einmal des Nachts vorkommen. Wenn Ihr dort Brausepulver und Drops auftreiben könnt, so schickt es bitte sofort. Sonst geht es mir ganz gut. Von Hanns-Jochen erhielt ich auch Post, und Horsti schrieb von einem Truppenübungsplatz bei Prag. Ich müßte eigentlich so viel schreiben, aber das geht mit dem besten Willen nicht. Grüßt darum bitte die Verwandtschaft, besonders T. Martha, T. Ilse, O. Franz und O. Paul und Familie.
Ich hoffe, daß ich bald wieder von mir hören lasse und grüße und küsse Euch herzlichst

Euer dankbarer Heino

 

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