Nach Zeitraum suchen

von 
bis 
SUCHE ZEITRAUM
Bestandskatalog PDF

Brief (Transkript)

Heino Hauschild an seine Eltern am 27.2.1943 (3.2002.7250)

 

O.U., d. 27. II. 1943



Liebe Eltern!

Es ist nun schon 1 Woche her, seitdem wir mit dem Feind in Berührung sind. Ihr wißt ja auch, daß er ziemlich weit vorgedrungen war. Ich schreibe war, es stimmt, denn in dieser kurzen Zeit ist der Russe überall von uns vernichtend geschlagen. Wo die „schwarzen Divisionen“ angreifen, gibt es kein Halten. In den ersten beiden Tagen wurde er ca. 70 km. von uns zurückgeworfen. Nun geht es im Zickzack von Dorf zu Dorf. Wo wir genau liegen, kann uns wohl keiner sagen, jedoch ist es zwischen Charkow und Pawlograd. Oft hat unser Zug die Sicherung. So viel Hühner und Entenbraten und einmal auch ein Schwein habe ich mein Lebtag noch nicht gegessen. Ja, ja, das ist für uns der totale Krieg. Gnade darf man nicht haben, denn die Burschen wenden die größten Listen an. Noch ist es günstig für uns, die Erde ist zu hart, und eingraben kann er sich nicht. Gestern erhielt ich auch Euren lieben Brief vom 1. II. und danke Euch recht herzlich dafür. So habe ich seit immerhin 4 Wochen endlich einmal wieder Post. Mit den Päckchen freut es mich sehr. Schickt doch bitte umgehend ein paar Röhrchen mit Feuersteinen und Süßstofftabletten. Kommt Hanns-Jochen nach Bad Harzburg? Leider habe ich heute nicht so viel Zeit zum Schreiben, so bestellt bitte der Verwand- und Bekanntschaft einen Gruß von mir.
Und ich grüße und küsse Euch herzlichst
als Euer dankbarer Heino.

 

top