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Brief (Transkript)

Adalbert Huber an seine Ehefrau am 8.8.1944 (3.2002.7130)

 

Liebe Trudi,
heut ist Post gekommen und endlich auch die von der alten Nummer. Eine ganze Masse wars. Vielen Dank für alles. Am meisten freut mich, daß es Euch noch gut geht und hoffentlich bleibts dabei. Bis auf den letzten Angriff hab ich auch von Moosach Nachricht und auch in Pasing scheint es gut gegangen zu sein. Inzwischen ist auch Kempten drangekommen und wenn sie auch noch nach Altshausen kommen sollten dann baut Euch im Wald eine Hütte und wenns geht nicht im Tal. Der Tilo wird Dir sicher dabei helfen. Im übrigen freut mich immer am meisten was Du mir von den Kindern schreibst. Es ist traurig, daß man so weit weg ist und nicht einmal zu schicken gibts was hier. Gern hätt ich Dir auch Gummi gekauft und in Samobar bei Agram hätt es auch solchen gegeben aber der Meter um 150 Kuna und wir haben im Tag nur 30 Kuna bekommen. Aber in den 4 Wochen hätte es doch 6 Meter ausgemacht wenn ich mich drauf konzentriert hätte, so aber hab ich Kirschen gekauft und Haarspangen. Es war dort eine Schande mit dem Geld und hier wo das Geld noch was gilt gibt es nichts zu kaufen. Das Obst stehlen wir und Läden gibt es in unsrem einsamen Schloß keine. Eier kann man ab und zu erwischen das Stück um 5 Lira = 50 Pfennig. Nachdem ich aber auch für eine Zigarette 1 _ Lire kriege (= im Tag fast 2 Eier) kann ich mirs schon leisten. Viel lieber aber tät ich Euch was schicken aber angeblich kann man kein Paket aufgeben. Vielleicht wird dies besser. - Sonst wär es auszuhalten. Die Arbeit ist mehr als sie bei der anderen Div. war obwohl wir mehr Leute sind. Es liegt ganz dran wie es aufgezogen wird. Der Unteroffizier, ein Sachse und ziemlich unangenehm will Feldwebel werden und ist unglücklich wenn einmal am Abend oder für die Nacht die Arbeit ausgeht. Auch das wird sich geben. Vorläufig ist unser ganzer Verein noch nicht im Kampf, es gibt also doch noch Reserven. - Nun schließ ich, am liebsten ging ich heut noch auf und davon über die Alpen. Den Weg vom Gardasee ab kenn ich ja. Das wär ein Vergnügen heim zu wandern. Die Partisanen sind nicht allzuviel, obwohl es auch nicht ganz ungefährlich wäre. - Grüß halt schön die Kinder und sei Du recht herzlich und lieb gegrüßt - Dein Bertl.
8.8.44.

Flach ist in Litzmannstadt bei einem Kurs. Mit Frankreich wird es vorbei sein

 

 



Ansicht des Briefes

 

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