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Brief (Transkript)

Adalbert Huber an seine Ehefrau am 8.3.1942 (3.2002.7130)

 

Liebe Trudi,

herzlichen Dank für Deinen langen Brief. Hier haben wir schönes Wetter und grad heute geht mir wieder alles so auf die Nerven, die Idioten mit ihrem blöden ununterbrochenen Geschwätz in allen Dialekten. Es ist tatsächlich fast nicht auszuhalten. - Gestern Sonntag war ich spazieren und abends im Kino in einem ganz kitschigen Film, der heißt „Fortsetzung folgt“. Sonst spukt wieder einmal das Gespenst der Infanterieabstellungen. Es ist tatsächlich ernst, ich hab die Befehle selbst gelesen. Hoffen, bleibt mir aber immer noch und in den nächsten Tagen entscheidet es sich ja. - Seit heut bin ich wieder beim Fourier. Damit fällt jeder andere Dienst weg, das ist allein schon was wert. Der Unteroffizier ist diesmal wesentlich anständiger als Schade. Drum wäre es ganz schön, so wart ich wieder einmal wie es noch dauert. - Du hast mir von Deinem Edelsteineinkäufen geschrieben. Ich habe bestimmt nichts dagegen. Schau aber doch drauf, daß man die Steine auch ohne großen Aufwand fassen lassen kann, oder einen Anhänger daraus machen lassen kann. Wir haben ja 2 Mädchen. die sich möglicherweise einmal darüber freuen. Kauf aber vor allem auch für Dich. Ich hätte es gern. - Es wird tatsächlich heut kein Brief. Einer liest dauernd Schweinerein vor. Es tatsächlich fürchterlich. – Inzwischen hat sich die Meute etwas beruhigt. Viel fällt mir aber doch nicht mehr ein, was ich Dir schreiben möchte. Tu nur Du daheim, was Dir richtig erscheint. Auf augenblickliche Schönheitsfehler braucht man keine Rücksicht zu nehmen. Wenn gute Zeiten kommen, dann ist das alles leicht zu korrigieren. Denk aber dran, wenn der Gasanschluß auch oben gemacht wird, daß man unbedingt auch Wasser und auch einen Wasserablauf braucht. Der Ablauf ist sogar das allerwichtigste. Vielleicht gelingt es Dir doch, das alles mitsammen zu machen. - Nun hör ich auf grüß und küß Euch alle miteinander und ganz besonders Dich
Dein Bertl.

8.3.42

 

 



Ansicht des Briefes

 

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