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Brief (Transkript)

Hans-Günther Thormann an seine Ehefrau am 22.01.1945 (3.2002.1323)

 

22.1.45



Meine liebe Li!

Heute habe ich wieder 2 lb. Briefe von Dir erhalten, vom 10. und 13.1. Es freut mich vor allem, daß Kerstin wieder fieberfrei ist. Aber seht Euch nur vor. Mit den Sehstörungen, die Du hattest, ist ja auch garnicht schön. Seid Ihr denn noch in Behandlung bei Dr. Steffens? Und übernimm Dich bitte nicht mit dem Holz Schleppen und Sägen. Ihr, Du und Betty, seid wirklich 2 richtige Soldatenfrauen geworden. Ist das Holz nicht sehr grün oder ist es trocken genug? – Von Frau Mahmke finde ich es sehr nett, H.J. ein Bilderbuch zu schicken. Ich werde Edling [?] mal schreiben. Wie war doch gleich noch die Anschrift von Frau Krüger? Teile sie mir doch bitte mit, damit ich auch ihr gelegentlich schreiben kann. – Gestern Abend haben wir noch Marketenderware erhalten. Ich habe heute gleich 2 Päckchen für Dich fertig gemacht. Eins ist allerdings für die Kinder bestimmt. Es enthält nur Bonbons. Jeder bekam 1 Lb für 5 RM. Ich habe meine Rauchware eingetauscht und so 3 lb. erhalte, die ich allerdings erst nach und nach absende. Die Bonbons sind noch sehr gut. Hoffentlich kommen sie an. Das übrige sind Kleinigkeiten. Auch 2 Dosen Fisch fügte ich bei. – Gestern habe ich noch einen jungen Ochsen eingehandelt, den wir heute gleich geschlachtet haben. Wir haben ihn zur Hälfte mit dem Besitzer geteilt. Haben zu Mittag schön Leber gegessen. – Es geht mir nach wie vor gut. Grüß alle bitte. Morgen mehr, mein Lieb. Es grüßt und küßt Dich herzlichst Dein getr. Hans.

 

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