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Brief (Transkript)

H. D. an seine Ehefrau am 10.12.1940 (3.2002.0280)

 

10.XII.40.



Mein liebes Frauchen!

Wie Du siehst bin ich noch hier in Bebra. Zur Zeit rüste ich mich zum Mittagessen, und dann vor allem auf die Führerrede um 12h. Wie geht es Dir denn, mein Liebes? Du, morgen früh um 9h mußt Du mir tüchtig den Daumen halten, gelt! Da muß ich nämlich Fahrprüfung machen. Beim Kommandeur selber. Wenn das nur mal gut geht. Gegen einen Baum will ich ihn schon fahren, daran soll es nicht liegen. Aber von wegen Theorie. Ach Du lieber Schreck. Na, bis du den Brief hast, bin ich ja schon längst durchgefallen. Aber trotz allem, nur Mut, es wird schon schief gehen und doppelt genäht hält besser. Heute Mittag will ich nochmal tüchtig schulen. Weißt Du, so richtige Pennälerallüren. Kurz bevor man drankommt, wird noch schnell mal gebüffelt. So, Liebes, jetzt muß ich erst mal essen. Weißt Du, der Hunger ist doch die beste Würze. Und außerdem war das Mittagessen ausgezeichnet. Hast Du die Führerrede gehört? Das sind doch alle die Gedanken, die wir uns immer vorhalten müssen. Das mag wohl manchmal etwas schwer werden. Aber unterkriegen kann uns da doch nichts. Und das große Ziel, das der Führer uns aufgezeichnet, ist dann auch von uns mitgeschaffen worden und unsere Kinder werden es bestimmt uns, ihren Eltern danken, daß wir tapfer und Menschen der Tat waren. nun bleibe mir recht schön gesund, mein Liebes Viele Grüße an Mutti. Ich muß zur Fahrschule. Es grüßt u. küßt Dich, mein Liebes, ganz ganz innig
Dein H.

 

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