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Brief (Transkript)

H. D. an seine Freundin am 10.6.1940 (3.2002.0280)

 

10. VI. 40.



Mein Liebes!

Noch schnell ein kleines Brieflein an mein Schatzel. Wie geht es denn meinem lieben Kind noch? Hast Du gestern den Sonntag gut verbracht? Habe mir so vorgestellt, wie Du Dich wohl wieder im Garten aalst u. sonst. Ich war gestern auf Abteilung. Da waren die Off. von der ganzen Abteilung zusammen. Wir haben Pistole u. Gewehr geschossen, d.h. Luftgewehr. Eine nette Spielerei. Aber auf was für Idee kommen Männer nicht alle, wenn sie allein sind. Habe sogar die Ehrenscheibe für Pistole bekommen. Also Ergebnis: Dein H. mit Pistole ein „gefährlicher“ Mann. Na, jetzt lachst Du aber, was. Weißt Du, viel lieber ist es mir ja, wenn wir mal wieder das Koppel mit Pistole ablegen und dafür ein hübsches Oberhemd mit einer schneidigen Krawatte anziehen. Was gibt es denn bei Euch Neues. Gestern habe ich keine Post bekommen. Jetzt warte ich sehnsüchtig auf Deinen nächsten Brief. Denn darin muß ja etwas von der Bombardierung Ohm. [?] stehen. Weißt Du, man hört hier nämlich die verschiedensten Gerüchte. Eines geht sogar dahin, daß die Eier in die Gegend Rebstock – Adlerwerke gefallen seien. Du, da ist mir ganz schwach geworden, als ich das hörte. Gelt Liebes, paßt immer schön auf. Mußt mir immer schön gesund bleiben. Wie geht es denn der Mutti? Grüße sie recht schön von mir.
Am allerherzlichsten aber lasse Dich, mein liebes süßes Mädelchen, grüßen und ohne Aufhören küssen von
Deinem H.

 

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