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Brief (Transkript)

H. D. an seine Freundin am 6.10.1939 (3.2002.0280)

 

6.X. 39



Liebe E.!

Siehst Du, jetzt wollte ich Dir heute Abend einen Brief schreiben + nun langt es doch nur zu einer Briefkarte. Aber umso lieber schreibe ich sie. Und was ich dem kleinen Mädchen alles zu sagen hätte, das weiß es sicherlich auch noch zwischen den Zeilen herauszulesen. Also wie geht es denn dem Schmuserchen noch? Bist doch hübsch gesund und munter, ja? Weißt Du, wenn ich so an meinen Urlaub zurückdenke, dann werde ich so ganz still + froh. Nur das hier Wieder-einleben, das wollte so garnicht gelingen. Jetzt geht es aber schon wieder. Und wenn es demnächst wieder Friede ist, dann ist es richtig wieder schön, was? Ich habe Hoffnungen, gelt? Nach dieser Friedensrede unseres Führers heute, da müßten doch die Gegner wahnsinnig sein, wenn sie ihre Vernunft nicht sprechen lassen wollten. Aber mag es kommen, wie es will. Gott war bis heute bei unserem Führer + wird ihn auch künftig nicht im Stich lassen. Und darum werden wir ihm gehorchen + soll er sich auf uns verlassen können. Nun Liebes, Gute Nacht. Schlafe wohl + sei auf’s herzlichste gegrüßt + geküßt von
Deinem H.

 

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