Brief (Transkript)
Liselotte Eichler an Hermann Förster am 21.12.1944 (3.2002.0316)
Liselotte Eichler
(10) Dresden-Blasewitz
Herrn Hermann F ö r s t e r !
Im Auftrage meines Mannes, der bei der Truppeneinheit Ihres Sohnes ist, überreiche ich Ihnen hiermit die Abschrift eines Gemeinschaftsbriefes aller Kameraden des Trupps. Ich bitte sie aus dieser Abschrift zu entnehmen, daß es unseren Lieben, um die wir in den letzten Wochen in banger Sorge waren, Gott sei Dank noch gut geht und daß sie sich der Heimat immer mehr nähern.
Uns allen geht es gut, wir sind gesund und wohlauf und es ist kein Anlaß zu Sorge. In gewissen Abständen rücken wir der Heimat immer näher. Augenblicklich stehen wir an der Grenze Montenegro-Kroatien. Unser Gedanken sind oft bei Euch in der Heimat und jetzt zumal in der vorweihnachtlichen Zeit. Wor wir nun auch des Weihnachtsfest verleben werden, in Gedanken sind wir bei Euch. Ein Jahr neigt sich nun wieder seinem Ende zu, möge das Neue recht bald den ersehnten Frieden bringen. Jeden Kilometer, den wir zurücklegen, bringt uns der Deutschen Grenze näher und das beflügelt uns immer wieder aufs neue. Macht Euch also keine Sorgen, es geht alles gut. Wenn es auch langsam geht, so sind wir doch im Kommen.
Wir senden Euch allen in der Heimat herzliche Adventsgrüße.
Da der Brief am 30.11 a.c. geschrieben wurde und hier erst am 20. d.M. eingegangen ist, so sind inzwischen schon wieder weitere drei Wochen vergangen. Es kann deshalb angenommen werden, daß unsere Lieben bereits wieder ein beachtliches Stück vorwärts gekommen sind und daß wir sicher in Kürze weitere Mitteilungen erhalten werden. Vielleicht, oder besser gesagt hoffentlich werden wir einmal plötzlich von dem Kommen unserer Lieben überrascht und dann soll und wird es eine große Wiedersehensfreude geben.
Ich hoffe zuversichtlich Ihnen mit meinem vorliegenden Schreiben nicht nur eine Überraschung sondern auch eine wirkliche Weihnachtsfreude bereitet zu haben und begrüße Sie bestens als
Ihre
Liselotte Eichler.
(10) Dresden-Blasewitz
Preller-Strasse 36.II.
am 21. Dezember 1944
Herrn Hermann F ö r s t e r !
Im Auftrage meines Mannes, der bei der Truppeneinheit Ihres Sohnes ist, überreiche ich Ihnen hiermit die Abschrift eines Gemeinschaftsbriefes aller Kameraden des Trupps. Ich bitte sie aus dieser Abschrift zu entnehmen, daß es unseren Lieben, um die wir in den letzten Wochen in banger Sorge waren, Gott sei Dank noch gut geht und daß sie sich der Heimat immer mehr nähern.
Uns allen geht es gut, wir sind gesund und wohlauf und es ist kein Anlaß zu Sorge. In gewissen Abständen rücken wir der Heimat immer näher. Augenblicklich stehen wir an der Grenze Montenegro-Kroatien. Unser Gedanken sind oft bei Euch in der Heimat und jetzt zumal in der vorweihnachtlichen Zeit. Wor wir nun auch des Weihnachtsfest verleben werden, in Gedanken sind wir bei Euch. Ein Jahr neigt sich nun wieder seinem Ende zu, möge das Neue recht bald den ersehnten Frieden bringen. Jeden Kilometer, den wir zurücklegen, bringt uns der Deutschen Grenze näher und das beflügelt uns immer wieder aufs neue. Macht Euch also keine Sorgen, es geht alles gut. Wenn es auch langsam geht, so sind wir doch im Kommen.
Wir senden Euch allen in der Heimat herzliche Adventsgrüße.
Da der Brief am 30.11 a.c. geschrieben wurde und hier erst am 20. d.M. eingegangen ist, so sind inzwischen schon wieder weitere drei Wochen vergangen. Es kann deshalb angenommen werden, daß unsere Lieben bereits wieder ein beachtliches Stück vorwärts gekommen sind und daß wir sicher in Kürze weitere Mitteilungen erhalten werden. Vielleicht, oder besser gesagt hoffentlich werden wir einmal plötzlich von dem Kommen unserer Lieben überrascht und dann soll und wird es eine große Wiedersehensfreude geben.
Ich hoffe zuversichtlich Ihnen mit meinem vorliegenden Schreiben nicht nur eine Überraschung sondern auch eine wirkliche Weihnachtsfreude bereitet zu haben und begrüße Sie bestens als
Ihre
Liselotte Eichler.
