Neuburg, den 28. Juli 1944.

Mein süßer Liebling!

Bin nun wieder gut u. heil im Wehrmachtsschuppen gelandet, und nun sollst Du auch sofort Antwort auf Deinen lb. Brief erhalten, den Du mir überreicht hast, denn wer weiß, wann ich nochmals dazu komme Liebling, da es am Dienstag losgehen soll. Bin nur mal gespannt. ob ich mit muß. Auf der Fahrt hierher hast Du gefehlt. Über das Nachtschattengewächs habe ich mich tot gelacht, wie die den Uffz. heruntergeputzt hat, hernach kam sie zu mir, u. versuchte mich zu belabern. Weißt Du was sie wörtlich sagte: Ich möchte dich umlegen, da habe ich sie aber hellauf ausgelacht, ich habe Ihr gesagt, ich würde ihn lieber zwischen die Tür geklemmt haben, das Gesicht von der sehen u. dann 3 Jahre nichts zu Weihnachten bekommen. Inzwischen wirst Du ja auch meinen Brief erhalten haben, worauf wir gewartet haben, hoffentlich hat er Dir gefallen Süßes. Ich kann mich doch noch ärgern Liebes, daß der Uffz. nicht noch einen Tag länger in Berlin geblieben ist, warum der es so eilig hatte ist mir ein Rätsel, aber der hatte Angst vor seiner eignen Kourage, aber schließlich ist die Hauptsache, daß wir uns noch mal gesehen haben, ehe ich wegkomme, denn ich glaube bestimmt, daß ich mitkomme, aber etwas genaues weiß ich noch nicht. Glaubst Du mir nun, was ich in dem Brief geschrieben habe Liebes, oder nicht, wenn nicht, dann werde ich Dich beim nächsten Wiedersehen ganz gewaltig an den Ohren ziehen. Klar!!
Weißt Du was ich möchte, ich meinem nächsten Urlaub mit Dir in Ferien fahren. Na, vielleicht klappt es doch einmal, u. es bis es soweit ist vergeht noch einige Zeit. Aber eine Bitte habe ich, schreibe Bitte! Für heute sei nun recht herzlich gegrüßt u. weiterhin alles Gute u. einen ganz lb. u. süßen Gute-Nacht-Kuß. Die in Natura müssen nun wieder für eine ganze zeitlang reichen, u. auch werde ich mich diese Nacht wieder an den Strohsack u. das Alleinschlafen gewöhnen müssen, nochmals einen süßen Kuß
Dein Hub.