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Brief (Transkript)

Josef (?) Bayer an Ehefrau am 16. Juni 1943 (3.2002.7346)

 

Osten, 16. Juni 43



Mein lb!

Nun bin ich heute über glücklich nachdem ich gleich 5 Briefe mit einander bekommen habe. Alle waren am 6. Juni abgestempel. 2 von euch einer von Anna, u. einen von Resi u. einen von der Zenzl.
Meinen besten u. innigsten Dank dafür, so bald ich mehr Zeit habe werde ich Anna u. Resi Ihren Brief beantworten. Soweit sehe ich am euren Brief, daß Ihr soweit gesund seit. Und auch die lb. Mutter, soweit noch gesundheitlich auf der Höhe ist. Was ich auch noch von mir behaupten kann. Bis heute habe ich imer noch meinen festen Humor u. bin soweit gesund u. munter. Morgen bekommen wir wieder eine Spritze verpaßt (geimpft). Was ich noch weiter feststellen muss an euern Briefen, seit Ihr aber sehr sehr fleißig, alle anerkennung an euch. Da könntet Ihr mit euer unter […] wieder wie weit hinaus komen [?]. Hoffentlich reicht auch die Zeit zum auf Arbeiten, das nicht das Heumonat da zwischen fällt.
Und der Alois ist ja immer noch der alte wo mir am besten gefällt, ich werte in auch einmal von hier aus ein paar Zeilen schreiben, u. mein Anerkennung bei tragen.
Nun bin ich aber ganz überrascht, über diesen Unglücksfall vom Schraml [?] Hans der armer Kerl muß in sein alter so dummerweis um das leben kommen. Ich werde der Frau Schraml [?] eine Beileid Karte mitteilen nachdem er doch unser alter Freund war u. und vielles gutes getan hatt.
Meine lb. nun müßtet Ihr sehen daß der Heinel, u. vielleicht der Bauersfrau mit hilft, zu die Holzwiesen. Den allein könntet Ihr nichts unternehmen es könnte gefährlich werden, weil mann ja dort ab u. zu ein kleiner feller unter läst, damit Ihr nicht dann rat los dasteht.
Nun bin ich mir noch nicht ganz im klaren mit dem Ecki. Ich hätte fest geglaubt das er noch mit über Wasser [?] gekommen ist. Aber die Nachricht dauert schon zulange, wenn Ihr bei heute noch nicht habt.
Wenn die sich alle ergeben haben müßen dann geht es Ihnen soweit auch nicht schlecht. Und mann kann mit feste glaube Hoffen das mann einmal ein Wiedersehen rechnen können.
Am liebsten melde ich mich mich freiwillig nach England wenn die offiesiefe [?] steigt. Vielleicht kann ich meinen Brd. Ecki damit retten, oder treffen das könnte dann werden wie es will.
Wenn ich nicht von Grafenwöhr weg währe, dann könnte ich mit dabei sein. Den diese Armee macht bestimmt nach England.
Nun mein lb. will ich noch mal warten was weiter wird, wenn nicht bald änderung eintritt. Entweter es kommt von uns was oder von die Russen, den dieser Sommer ist der letzte moment, sonst bricht die Heimat zusammen oder der Russe den diese Leute dort üben haben auch die Nase voll, als wie mir.
Nun meine lb. teile ich euch noch mit das ich vor ein paar tage einen Spähtrupp mit machen mußte. Es war ja nur ein ergundigungs Spättrupp, er ist ganz gut abgelaufen. Und fest gestellt das dort ein Punker sich befindet. Und heute wollen Sie ihn aus heben, aber ohne mich, den es haben sich vielle gemeldet freiwillig. Was ich in meinen leben nie mehr tu, die können mir versprechen was sie wollen. Und auf die aus zeichnungen bin ich auch nicht scharf. Ob die mich befördern oder nicht das ist mir auch egal.
Den hier ist zu Zeit eine gelegenheit geboten, wenn sich welche freiwillig zu was melden, dann bekommen sie Urlaub, einen sonder Urlaub, wenn er mit erfolg ist. Aber es geht nicht so als wie sie denken. Dann warte ich lieber bis ich daran bin, den das ist immer ein Himmelfahrtskommando. Einmal werden sie Urlaub bekommen so lang sie leben, oder sie landen in Sibierien u. werden dort Holz hacken für die Russen. Wenn es nicht sein muß, oder ein Befehl kommt gehe ich keinen Schritt weiter als ich muß.

Nun teile ich euch noch ein paar Zeilen mit über das Wetter. Jetzt war es ein paar tage so heiß, u. gestern u. heute haben wir wieder Regenwetter es ist dabei naß kalt, so daß mann auf Posten einen Mantel leiden kann.
Und mit die Brotmarken, daß ist so ein Kamerad hatt mich einmal gebeten ob ich ein paar Marken über hätte, den daheim seine Frau kommt nicht aus. Nun braucht Ihr mir nicht viel schicken blos ein paar damit ein kleiner willi erzeugt ist. Nun muß ich heute schließen auf ein gesundes Wiedersehen, u. vielle Herzliche Grüße sendet euch alle euer
Jos. [?]

 

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