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Brief (Transkript)

Karl-Heinz Barth an seine Mutter am 2.5.1943 (3.2002.0219)

 

Im Felde, den 2.5.43



Liebe Mutter!

Zu meiner allergrößten Freude erhielt ich heute das Paket mit den Keksen und Zigaretten und den Brief mit den 20 Zigaretten von Dir. Außerdem freut es mich sehr, daß Du nun endlich von mir eine Nachricht hast, denn glaube mir, so ganz wohl war mir nie wenn ich immer in den bisher erhaltenen Briefen lesen mußte, daß Du noch keine Post von mir hast. Sollte nun allerdings es in Zukunft mal vorkommen, daß Du nie oder par zwei Wochen von mir keine Post bekommst, so darfst Du nicht immer gleich den Kopf hängen lassen und das Schlimmste denken, denn die Postversorgung ist hier natürlich nicht so gut wie in Frankreich und weiterhin darfst Du nie vergessen so schnell passiert mir auch nichts denn den alten Vers kennst Du ja „Unkraut vergeht nicht“.
Also jetzt habe ich ja mal wieder den richtigen Faden entdeckt. Von unserem Fourier habe ich Dir doch schon im Urlaub erzählt, weißt Du, das ist der mit dem „Schenk mir Dein Lächeln, Maria“. Er ist doch von Beruf Töpfermeister und hält auch mächtige Stücke auf sein Handwerk. Da habe ich nun das Mechanikerlied umgedichtet und zwar „O Töpfermeister welcher Mann, o Töpfermeister welche Lust.“ und es ihm vorgesungen. Der Erfolg war verblüffend. Jedenfalls hat er mir allerhand Brot und Wurst zu kommen lassen, denn er ist restlos davon begeistert. Anbei werde ich Dir mal den Vers aufschreiben.
So, nun für mal wieder genug. Jedoch möchte ich nicht versäumen mich noch herzlichst für das schöne Paket zu bedanken und vor allem für das schöne Halstuch, das ich besonders gut gebrauchen kann.
Mit herzlichsten Grüßen
Dein Kalle.

 

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