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Brief (Transkript)

Kurt L. an seine Mutter am 9.8.1942 (3.2002.0885)

 

O. U., den 9. August 1942



Liebe Mutter !

Hab besten Dank für Deinen Brief vom 30.7., den ich heute erhielt. Du schreibst ja auch nicht viel Gutes vom Wetter. Hier sind auch viel Gewitter. In den letzten Tagen hat es auch viel geregnet, so dass die Wege sehr schnell unpassierbar werden, und man so durch furchtbaren Dreck waten muß. Aber wenn die Sonne einen Tag scheint, so trocknet es schnell ab. Wo wir jetzt liegen, ist das Land sehr fruchtbar und gibt es auch noch mehr Vieh. Sogar noch Gänse und Schweine, was immerhin hier schon seltene Tiere durch den Krieg geworden sind. Aber in dem vor uns liegenden Gebiet leisten eben die Bauern wegen der Durchsetzung mit Partisanen keine Abgaben und leisten obendrein auch noch Widerstand. Unsere Aufgabe ist es nun dieses Gebiet zu befrieden, was auch nicht ohne Opfer geschehen kann. Ich habe heute auch ein paar schöne Kalbsschnitzel bekommen, die ich mir zum Abend braten werde. Lebe überhaupt nicht schlecht, da für die Offiziere ja immer was da sein muß. Ab und zu wird ja doch mal ein Tier erbeutet. Letzte Nacht waren die russ. Flieger wieder da und haben sicher die Partisanen wieder mit Waffen versorgt. Lebensmittel finden sie ja in der reichen Gegend genug. Es war jedenfalls ein mächtiges Feuerwerk am Himmel. Durch eine Bombe haben wir auch schon einen Verwundeten. Vielleicht kannst Du Ende September mal nach Berlin kommen, wenn ich Urlaub haben sollte. Hans wird ja wohl nun bald erscheinen. Dein Päckchen ist noch nicht hier, wird wohl noch kommen.
Wilfried hat sich mit der Lotte Rudnick verlobt. Für das Gedenken zum Hochzeitstage hab herzlichen Dank! Herzliche Grüße Dir und Hilde und Hans von

Deinem KURT

 

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