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Brief (Transkript)

Klaus Becker an seine Ehefrau am 17.4.1942 (3.2002.0224)

 

Im Osten, den 17.4.42



Meine liebe Suse !

Wenn dieser Brief morgen früh zum Flughafen gebracht wird, sitze ich schon im Zuge, um meinen Urlaub anzutreten. Ich fahre mit dem Transport der ausgetauschten Leute, zu denen ich nicht gehöre, da der nötige Ersatz für mich nicht gekommen ist. Wie lange der Transport unterwegs ist, weiß keiner, er kann immerhin 1 Woche dauern. Wenn möglich, werde ich selber vorher von einer Zwischenstation anrufen, evt. Uwe anrufen lassen.
Für mich kam die Urlaubsregelung sehr überraschend, und es ist mir fast jetzt noch unvorstellbar, daß ich über 2 Wochen in einem weichen, sauberen Bett schlafen, nur deutsche Menschen sehen und hören soll und daß ich während dieser Zeit vor allem mit Dir und den Kindern zusammen sein kann. Pfingsten 1942 zu Hause. - Das kommt mir doch noch vor wie ein Traum. Ich habe in letzter Zeit gerade wieder erlebt, wie schnell sich alles beim Militär ändern kann, und bin deswegen besonders vorsichtig. Aber dieser Brief geht erst ab, wenn ich tatsächlich im Zuge sitze. Auch dann kann noch manches dazwischen kommen, aber das liegt dann schon nicht mehr im Bereich des beim Militär Wahrscheinlichen.
Auf ein baldiges fröhliches Wiedersehen und mit den herzlichsten Grüßen!
Dein Klaus

 

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