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Brief (Transkript)

Ernst Lohmann an seine Freundin am 11.4.1942 (3.2009.0060)

 

Den 11.4.42.



Liebe Dora!

Meine wenigen Minuten Freizeit möchte ich benutzen, um Dir mein erstes Brieflein als SS Mann zu schreiben u. zugleich Deinen lieben Brief vom 30.3. zu beantworten. Tja, nun bin ich schon wieder einige Tage in Kaserne u. warte wieder auf das Ende meiner Ausbildungszeit u. den Anfang meines Fronteinsatzes. Ich wurde nach Unna bei Dortmund einberufen, befinde mich aber seit gestern irgendwo in Holland. Ja, jedes Jahr in einem anderen Teil des Kontinents, das macht Spaß u. man sieht überall so mancherlei. Ich habe schon einen kleinen Vorgeschmack vom Betrieb bekommen, doch was kann das einem alten Marschierer schon ausmachen. Eine Kleinigkeit, für einen Menschen, der am Soldatenleben Spaß findet. Also kurz gesagt, mir gefällt es prima u. bin auch immer gesund. Über die Dauer meines letzten Urlaubs kann ich mich ja nicht beklagen. Ich nehme an, daß Du Dich noch zu Hause aufhälst u. wünsche Dir recht viel Vergnügen, solange Du dort sein kannst. Wie Du mir schriebst, willst Du am 11., also heute, Deine Schwester besuchen. Du, mein Daumen schmerzt so sehr, so sehr habe ich ihn für Dich gehalten. Es kann also nichts dazwischen gekommen sein. Du, Dora, jetzt bin ich aber sehr neugierig auf Deinen Entschluß, betreffs des zu verzinsenden Kusses. Du willst es ja in Deinem nächsten Brief mitteilen. Ich bin wirklich sehr neugierig. Also noch ein frohes Wochenende u. Auf Wiederhören!

Herzliche Grüße
Dein Ernst

 

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