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Brief (Transkript)

Klaus K. an seine Eltern am 11.10.1941 (3.2002.0817)

 

Im Osten d. 11.10.41



Liebe Eltern.

Haben jetzt seit zwei Tagen Schnee und Frost. Heute Nacht 7.0 so langsam wird es hir ungemütlich. Die Straßen sind jetzt in einem unvorstellbaren Verhältnis. Alles grundlos und die Wagen kommen kaum noch durch. Daß kann man so garnicht schreiben und schildern. Daß muß man gesehen haben. Man ist immer froh wenn man nachts ein Dach über dem Kopf hat. Aber es geht ja jetzt Folldampf an den Feind. Damit wir Weihnachten noch in der Heimat verleben können. Hoffentlich wird es was.
Wir sind jetzt an einer anderen Front weiter nördlich auf Moskau eingesetzt. Auf der Fahrt vor drei Tagen hir her. Habe ich Hans gesehen. Leider waren wir mit der Batterie im Durchfahren und ich konnte Ihn nur zuwinken.. Aber sicherlich bietet sich jetzt mal die Gelegenheit wo ich in seiner Nähe binn, daß ich Ihn mal persönlich treffe. Ich sitze jetzt in einem Bauernhaus. Wir sind mit unserem Fernsprechgeräten hir. Die Geschütze gerade in Stellung gefahren. Wir sollen eine Leitung zur B.stelle legen. Hir ist ein großer Kessel. Unsere Flugzeuge werfen dauernt Flugzettel ab damit sie sich ergeben. Eben kommen gerade wieder ein par hundert Gefangene forbei. Wir sollen sie jetzt mit unseren Geschützen im Erdbeschus zusammenschießen. Wo schwere Flack im Erdbeschus eingesetzt ist wächst kein Gras mehr. Die Infanteristen hir haben die Flak im Erdbeschus und Panzern schätzen gelernt. Teilweise sind unsere Panzer nicht mehr ohne unsere Geschütze zum Angriff gefahren. Aber wie ich hörte haben meine Waffenkameraden in Berlin auch ganz schöne erfolge!
Werde für heute schließen. Habe noch Arbeit. Damit wir Weihnachten zu Hause sind.
Filme schon erhalten!! Antwort

Grus Klaus

 

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