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Brief (Transkript)

Gottfried Schneider an seine Familie am 18.01.1945 (3.2002.1238)

 

Thorn, 18. I. 1945



Liebe Mutter + Ihr Lieben alle!

Wie ihr sicher schon wißt, liege ich hier in Thorn im Kriegslazarett. Meiner Verwundungen sind 3 – 4 M.P. Lungendurchschüsse und der rechte Arm ist ganz zerschmettert, bleibt aber sicher mir erhalten. Ihr könnt Euch denken, daß ich viel Schmerzen zu ertragen habe. Vom Lazarett aus wurde ein Telegramm abgeschickt, daß mich eines meiner Lieben hier besuchen kann und hoffe daß Euch dasselbe inzwischen erreicht hat. Ich ließe es an Julia adressieren da für Dich liebe Mutter der Weg zu beschwerlich ist. Selbstverständlich wäre die Freude sehr groß, wenn von Euch Lieben recht bald eines erschiene und mich besuchte. Ich habe öfters hohes Fieber und damit verbunden viel Durst. Hoffentlich geht es Euch Lieben allen gut und Ihr seid gesund und munter. Bernhard hat mir auf Neujahr geschrieben. Schreibt bitte wo die anderen Brüder stehen und wie es ihnen geht. Diesen Brief schreibt Ihnen eine Freiburgerin, die auch ihren Sohn schwer verwundet hier liegen hat. Ich habe diese beschwerliche Reise bereits zum zweiten Mal gemacht. Wie ich durch die Schwester erfuhr, daß hier ein Landsmann liegt, habe ich selbstverständlich bei Ihrem Sohn gleich Besuch gemacht und schaue alle Tage mal nach ihm.
Viele Grüße und ein baldiges frohes Wiedersehen Euer
Gottfried

Frdl. Gruß unbekannter Weise Frau Maria Finkel [?]

 

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