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Brief (Transkript)

Wolfgang Panzer an seine Frau am 07.02.1941 (3.2013.355)

 

7.2.1941


Schöner Briefkopf, gelt? But-relly do!

Mein geliebtes Fraule!
Gestern habe ich mir meinen freien Nachmittag genommen und zu Haus ein Wu[r]stepaket fertig gemacht, mit allerlei eßnützlichen Beipackungen versehen und an Amarie verschickt, von der Hauptpost Schöneberg aus. Dann zu Haus endlich das Gutachten über Herbert Lehmann geschrieben, das ich dir beilege zusammen mit einem Durchschlag meiner Eingabe an den Rektor, die du gelegentlich auch mal Ernst zeigen kannst. Heute ist großer Theaterabend: Stell Dir vor, dein Wöffle geht, von seinen Verhältnissen hin und her gezerrt, mit Ruth und Echen in „Gyges und sein Ring“ am Hebbel!! Und Willy Birgel spielt mit! Ich freue mich mächtig. Eichen hat die Karten am Montag früh durch anstehen bei „Awag“ (ehem. Wertheim) bekommen.
Heute sitze ich im Amt über dem Kriegstagebuch, habe aber nochmal mehr oder weniger alle Feldpostrundbriefe mit der Vormarschzeit durchgelesen und hoffe nun bald den Klotz am Bein loszuwerden. Nie wieder will ich so was anstehen lassen. Mein persönl. Tagebuch trage ich jetzt jeden Abend gewissenhaft ein. Lesen tu ich zur Zeit die „Geächteten“ von Ernst v. Salomon – Gregor hat es mir geliehen -, bis ich dann ein schönes Buch von Siegfried v. Vegesack über Südamerika vornehmen werde, das Ruth mir zum „4 Jahrestag“ geschenkt hat.
Für dein liebes Schaukärtle sei innig bedankt. Ich hatte solche Freude dran! Und auf Schneeschuhen durchstreifst du den Schwarzwald? Ganz herrlich!
Dein Plan, nach meinem Stuttgart wieder die Höhe aufzusuchen und die Erholung fortzusetzen,ist ganz ausgezeichnet. Ich stehe geschlossen dahinter!
Lieb-lieb-lieben Gruß, mein Frauli,
von deinem Wolf

 

 



Ansicht des Briefes

 

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