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Brief (Transkript)

Gottfried Walther an seine Freundin Hedwig am 9. Juni 1942 (3.2002.7280)

 

Afrika den 9.6.42



Meine lb. gute Hedwig.

Erst heute kann ich Dir wieder ein paar Zeilchen zu kommen lassen. Wie ich Dir schon mitgeteilt hatte, das wir auf dem Wege sein sollten zur Front u. jetzt schon sind wir am unsern Ziel angekommen, u. sind auch schon im Einsatz vor Tobruk, na darüber kann ich Dir nichts schreiben, denn Ihr hört ja alles im Wehrmachtsbericht. Das Leben ist hier sehr schwehr, bei der großen Hitze, u. wo man seht ist Sand, Steine, ganz so schlimm hatte ichs mir doch nicht vorgestellt, aber man muß es doch ertragen. Hoffentlich geht es hier in Afrika schnell voran, denn ein ganzes Jahr möchte ich nicht hier sein, hier wird mancher das lb. Vaterland schätzen lehrnen, denn die Wüste kann man mit nichts vergleichen. Mir geht es noch gut, u. damit muß man zufrieden sein. Arbeit hat man hier genuch, aber damit vergeht die Zeit, u. der Krieg ist ein mal zu Ende.
Nun meine lb. so wünsche ich Dir alles Gute u. Gesundheit. U. Ich hoffe das wir uns in der Heimat froh u. Glücklich beisammen sein können.
Es grüßt u. küßt Dich herzlich
Dein lb. Gottfried.

 

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