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Brief (Transkript)

Franz Mawick an seine Eltern am 18.03.1945 (3.2009.0855)

 

Sonntag den 18. III. 45



Liebe Eltern und Geschwister!

Die besten Sonntagsgrüße aus Wuppertal sendet Euch allen Franz, vielleicht sind es die letzten. Post habe ich von Euch nicht erhalten, außer den Brief vom 7 der im Paket lag. Nochmals meinen Dank für alles, schickt bitte nichts mehr, sogerne ich es habe aber wir sollen fort kommen, es soll erst mal nach Detmold, warum könnt ihr Euch ja denken der Feind steht vor die Türe, wir können auch bei Tage nichts mehr machen und nur des Nachts hält kein Schwein aus. Wir haben hier ewig Alarm, kaum sind wir aufgestanden und schon sind die Jaboß da, aber den ganzen Tag, wir haben die letzten Tage bestimmt nichts zu lachen gehabt, sie kommen so tief auf uns zu, so daß wir mit unser M.G. und Gewehr drauf geschossen haben, ich bin auch froh wenn ich her fort komme, es kann aber noch 8 Tage dauern, schreiben könnt ihr ja noch, nur was ich dann vermisse, daß sind die Freß-Pakete, aber ich konnte mir bis jetzt noch nicht beklagen. Mein Kamerad Semmert von der Flecke wollte sich mal bei Euch die W. abholen lassen von Ossenbrück er wollte dann auch mal ein Paket nach Wallin [?] schicken. Von morgen früh bis morgen Abend haben wir eine große Übung ohne 1 Minute schlaf und deshalb muß ich aufhören, will nämlich früh schlafen gehen und hoffentlich ohne Alarm was wohl selten ist, 4 – 5 Stunden gehen jede Nacht drauf.
Also bleibt gesund und es grüßt auf’s herzlichste
Franz

 

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