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Brief (Transkript)

Wilhlem Beichler an seine Ehefrau am 8. September 1939 (3.2009.1518)

 

W. Beichler Feldpost Nr. 28692 Feldpostsammelstelle Berlin
8.9.39

Meine liebe Higgs!

Heute habe ich wieder mal 10 Minuten Zeit zum Schreiben. Wir haben inzwischen schon sehr viel erlebt, eigentlich schon alles, was man im Kriege erleben kann. Wir wünschen alle, daß es bald vorbei wäre mit diesem Kriege, es ist doch gar nicht so einfach, körperlich wie seelisch. Wir haben schon Gewaltiges erlebt. Sind jetzt schon lange durch Br. und gehen immer weiter. Sonst fühle ich mich aber kreuzfidel und bin guter Dinge. Ich glaube bei Euch in der Heimat ist es auch nicht besser als hier. Leider habe ich noch gar keine Nachricht von Dir und von zu Hause. Wann wird das sein? Warte schon jeden Tag auf Post aber es ist nichts. Übrigens hat hier noch keiner Post bekommen. Ich leide sehr an Zigarettenmangel. Wenn der Krieg aus ist, saufen wir einen, ja? Alkohol habe ich, außer Wodka, überhaupt nicht gegossen. Sonst lebe ich nicht schlecht. Herzl. Grüße an Dich + alle Lieben u. für Dich einen Kuß
Willi

 

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