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Brief (Transkript)

Horst Boehm an seine Mutter am 23.07.1944 (3.2002.1289)

 

O.U. d. 23.7.44



Liebe Mutter!

Heute wieder einen kurzen Sonntagsgruß. Es ist noch früh am Tage, aber die beste Zeit zum schreiben. Mittags sind hier nur 40 Grad im Schatten. Das macht aber fast gar nichts, denn der Mensch ist ja ein Gewohnheitstier. Den Sonntagsbraten für heute habe ich auch besorgt Es gibt Gulasch mit Kartoffelklöße. 4 Pfd. Fleisch für 4 Mann wird ja reichen, oder bist Du da anderer Meinung. Ich glaube nicht das es zu wenig ist. Na dann guten Appetit. Sonst gibt es hier nichts neues. Mein Befinden ist noch sehr gut. Ich hoffe von Dir dasselbe. Vielleicht wäre es möglich das Du mir jede Woche eine Zeitung schicken kannst. Denn hier bekommen wir so etwas nicht. Man lebt wie auf dem Mond. Das Attentat auf unsern Führer haben wir auch nur zufällig zu erfahren bekommen. Es war einer der aus dem Lazarett kam, der hat uns das erzählt. Gottseidank das dem Täter das Attentat nicht geglückt ist. Nun will ich schließen, in der Hoffnung das dir diese paar Zeilen bei bester Gesundheit erreichen werden. Ich wünsche Dir nun einen guten Postempfang und noch einen angenehmen Sonntag.
Horst

Viele Grüße an Fam. Hahn nebst Anhang. Sowie Fam. Handke, auch an unsere beiden Trabanten, die sollen auch mal was von sich hören lassen. Aber einen besonderen Gruß an unseren Manfred. Ich wünsche ihm gute Besserung.
Horst


 

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