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Brief (Transkript)

Alois Breilmann an seine Schwester am 31.8.1941 (3.2009.0714)

 

Im Osten, den 31.8.1941.



Ihr Lieben!

Diese kleinen Zettel hab ich gestern geschrieben, bei welcher Gelegenheit ist ja aus ihrem Inhalt zu ersehen. Im Übrigen hat die Frau mir keine Bratkartoffeln gemacht, sondern sie setzte mir eine hohe Tonschüssel Kartoffelsuppe wo mit viel Fleisch drin. Die hatten so erzählte sie mir ihr Schwein schnell geschlachtet, als die Bolschewiken kamen. Brot [?] [...] gab sie mir und ein guten Speck, davon machen wir uns heute abend Bratkartoffeln.
Es ist Sonntag und Herbst wir haben um unser Zelt eine Bude gebaut, das der Wind nicht so sehr hereinpfeift. In ein paar Minuten ist Löhnungszeit, wir bekommen jetzt mehr Geld und auch ne Stange nachbezahlt. Ich schicke alles nach Hause. Denn hier kann man nicht viel mit Geld anfangen.
Vorhin sind wir geimpft worden gegen Ruhr. Morgen hat alles ne dicke Brust. Unterwegs, dicht an der [...] sahen wir die kleinen Jungens, hoch zu Roß ohne Sattel und Zaumzeug einhertollen. Man staunt wie so kleine Kinder schon auf den Pferden zu Hause sind. So ein Pony gönn [?] ich Hans-Winfried. Wie geht es denn [...]. Habt ihr nicht mal ein neues Bild davon und auch von Euch.
Da heute Sonntag aber bei den Sowjets vielmehr Ruhetag ist, tragen die Frauen wenigstens sauber gewaschene Kleider die Männer weniger. Teilweise wenn auch selten gibt es Schuhe hier vorhin sah ich sogar hohe Stöckelschuhe, das kommt wohl weil eine für Rußland große Stadt gleich in der Nähe liegt. Welish. Im allgemeinen laufen die Frauen barfuß gehen sie auch mal in die Stadt so tragen sie die Schuhe in der Hand und ziehen sie erst in der Stadt an. So ist das Arbeiter Paradies!
Es grüßt Euch
Alois

 

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