Brief (Transkript)
Gretel Zwanger an ihren Mann am 19.03.1941 (3.2013.22)
13.3.41
Lieber Hugo!
Erhielt deinen lieben Brief.
Rosmarie geht (ging) es gestern und heute wesentlich besser. Das Fieber ist gesunken u. mit dem Essen gehts vorwärts. Wenn es nur keine Rippfellgeschichten gibt. Morgen wird Dr. Gösele kommen, er ist sehr genau mit ihr. Die Sonne scheint schön ans Fenster. Dann kann ich Rosmarie nachher ans Fenster stellen. Darf mich nur um Rosmarie kümmern, kann sie daher gut pflegen. Sie sitzt wieder hin u. greift nach den Spielsachen. Wenn sie durch ihr Kranksein verwöhnt wird, kann man es ihr nicht übel nehmen. Bin ja froh, wenn sie wieder gesund wird.
Friedrich spielt mit Großvater, so haben Beide eine Ablenkung. Vater hilft überall, so daß er uns eine Hilfe ist. Da ich nachts aufstehen muß bleibe ich morgens bis 8h liegen. Vater hat da inzwischen eingeheizt. Mutter nimmt das Kranksein von Rosmarie sehr mit, sagt immer „das arme Mädele“. Mutter selbst hat einen Schnupfen. Mir geht es gut, möchte gar nicht bedauert werden.
Wünsche nur dir, daß du bald ohne Fieber bis und aus dem Revier wieder heraus kommst.
Für heute grüßt dich recht herzlich
Gretel
Ansicht des Briefes
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