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Brief (Transkript)

Erich Dohl an seine Frau und Töchter am 14.12.1941 (3.2009.1998)

 

14.12.1941



Meine lieben Mäuschen!

Endlich habe ich Gelegenheit, Euch ein Lebenszeichen zu geben. Zu einem Brief reicht es allerdings noch nicht, ich glaube jedoch, daß du mein Schatz diesmal auch mit dieser Karte zufrieden bist. Jedenfalls bin ich noch gesund was ja die Hauptsache ist. Es war verdammt hart und haben wir viele Tote und Verwundete. Vom 4. Zug sind 3 Mann tod und 10 verwundet. Jetzt ist jedoch die Gefahr vorüber. Der Russe war uns sehr dicht auf den Versen. Froh bin ich, daß du noch vielleicht vor Weihnachten diese Karte erhältst sonst sind die Feiertage doch versaut. Danken wir unserem Schöpfer, daß er uns so beschützt hat. Viele Russen habe ich erledigt. Wie leicht hätte es auch anderst sein können. Gläser, Federl [?] und Trendt sind die einzigen unverletzten des 4 Zuges. Piroy, Niede sind leicht verletzt. Dickenscheid ist tod. Der arme Kerl tut mir so leid. Er war ein braver Bub gewesen. Jedenfalls kann ich froh sein, daß ich nicht im 4. Zug mehr gewesen bin. Der liebe Gott hat es gut gemeint mit uns und wollen wir ihm sehr dankbar sein. Nun könnt ihr das Weihnachtsfest feiern. Wie wir eingesetzt werden mit unseren 5 Gesch. die wir noch haben, wißen wir noch nicht. Sicherlich jedoch nicht mehr im Erdkampf, denn unsere Fahrzeuge sind alle kaputt. Vielleicht kommen wir doch noch aus diesem Land heraus. Jedenfalls, der Hölle von Tischwin sind wir gottseidank entkommen. Sobald ich Gelegenheit habe einen Brief zu schreiben tue ich es natürlich. Es wird jedoch noch ein paar Tage dauern. Frohes Fest und viele Grüße und Küsse Euer lb. Papa.
Auf baldiges Wiedersehen.

 

 



Ansicht des Briefes

 

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