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Brief (Transkript)

Günther Schriever-Abeln an seine Eltern am 25.12.1939 (3.2002.7145)

 

Weihnachten im Feld, 1939



Meine liebe Mutti, Lisa u Daggi!

Ein frohes und gesundes Weihnachtsfest, wünsche ich Euch von ganzem Herzen.
Leider kann ich dieses Weihnachtsfest nicht bei Euch feiern. Aber es kommen noch mal die Stunden, wo wir alle wieder beieinander sitzen und Erinnerungen austauschen.
Dies ist das erste Kriegsweihnachten, was man fern von der Heimat feiert. Aber man ist ja nicht alleine mit mir sind Tausend und aber Tausend, die alle das gleiche Los haben wie ich.
Glaubt mir, alle werden in diesen Stunden mit wehem Herzen an den Weihnachtsbaum denken, der auch für Sie in dem Hause Ihrer Eltern und Frauen brennt. Aber alle tragen auch den unabänderlichen Willen, Ihre Pflicht bis zum Siege durchzuführen, koste es auch Ihr eigenes Leben. Der Glaube an den Sieg und den Willen zum Sieg ist entscheident über jeden Erfolg. Er ist eben das Herrliche im Soldatenleben, daß der Schwache mitgerissen wird von der Kraft des Stärkeren.
So werden wir auch alle dieses Weihnachten im stillen Gedenken an die Heimat feiern.
Unser Wunsch hier draußen ist nur, daß uns die Heimat den Rückhalt gibt, mit uns den Willen zum Sieg und den Glauben an den Siegt trägt. Jede Frau und Mutter muß stolz und darf verdammt stolz sein, daß Ihr Mann, Ihr Junge dabei ist für ein größeres, freieres Deutschland zu kämpfen und vielleicht sein Leben zu opfern.
Es ist schwer und hart für die Frau für die Mutter, aber mit desto größerem Stolz können beide dann sagen, wir haben mitgeholfen, diesen Sieg zu erkämpfen.,
Nun meine Lieben, lasst Euch bitte durch diese Gedanken nicht traurig, sondern froher stimmen denn je.

Viele Grüße
Euer Junge!

 

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